gms | German Medical Science

56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

15. - 17.09.2022, Greifswald

Kinder schützen und dabei selbst gesund bleiben

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • presenting/speaker Miriam Rassenhofer - Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Ulm, Deutschland
  • Katharina Grau - Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Ulm, Deutschland
  • Eva Rothermund - Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Ulm, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Greifswald, 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocWS-09-01

doi: 10.3205/22degam276, urn:nbn:de:0183-22degam2764

Veröffentlicht: 15. September 2022

© 2022 Rassenhofer et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Kindesmisshandlung hat in Deutschland die epidemiologische Dimension einer Volkskrankheit. Ärzt:innen vieler Fachbereiche werden in ihrer alltäglichen Arbeit mit Fällen potentieller Kindeswohlgefährdung konfrontiert. Als Familienärzt:innen und Primärversorgenden kommt Ärzt:innen, welche hausärztlich tätig sind, eine Schlüsselrolle im Kinderschutz zu. Auch weitere in der Primärversorgung tätige Angehörige von Heil-/Gesundheitsfachberufen kommen im beruflichen Alltag mit dieser relevanten Thematik in Berührung. Entscheidungen über das weitere Vorgehen haben weitreichende Folgen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen sowie deren Familien. Der Gedanke daran, einen Misshandlungsverdacht gegenüber Eltern/Bezugspersonen anzusprechen, löst oftmals Unsicherheit und Sorge bei Fachkräften aus und stellt eine besondere emotionale Herausforderung im Sinn von Arbeitsbelastung dar.

Es werden kompakt aktuelle Erkenntnisse zu Epidemiologie von Kindesmisshandlung, klinischen Hinweiszeichen sowie psychischen und somatischen Folgeerscheinungen vermittelt und Aspekte rechtlicher Rahmenbedingungen des Kinderschutzes vorgestellt. Achtsamkeit und Selbstaufmerksamkeit für eigene Belastungsgrenzen, aber auch Ressourcen und Bewältigungsstrategien im Sinne einer „Burnout-Prophylaxe“ werden thematisiert/geweckt. Schwerpunkte liegen auf der Vermittlung von Gesprächsführungstechniken sowie der Erläuterung wichtiger inhaltlicher Punkte im Rahmen konfrontativer Gespräche. Dies wird anhand von Fall- und Videobeispielen dargestellt und gemeinsam diskutiert. Zudem sind Selbsterfahrungsanteile hinsichtlich Selbstfürsorge im beruflichen Kontext im Fokus.

Zielgruppe: Angehörige von Heil- und Gesundheitsfachberufen

Didaktische Methode: Vortrag, Fall-/Videobeispiele, Selbsterfahrung

Ziele: Orientierung/Sicherheit im Umgang mit herausfordernden Gesprächssituationen im Kontext des Kinderschutzes vermitteln, Strategien zum Erkennen eigener Grenzen und Förderung der Resilienz an die Hand geben

Geschätzte Anzahl Teilnehmern:innen: 15–20

Kurzvorstellung des/r Workshop Leiters/in:

Jun.-Prof. Dr. Miriam Rassenhofer: Psychologin und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, W1 Professur „Lehre, Dissemination und Vernetzung im Kinderschutz“ am Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie

Dr. Katharina Grau: Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, als fachärztliche Sicherstellungsassistentin in einer Praxis in Ulm sowie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie tätig

PD Dr. med. Eva Rothermund: Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, forscht u.a. zu Arbeit und seelischer Gesundheit, Leitende Oberärztin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm