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‚Das leere Sprechzimmer‘: Alt-Rehse und der gebrochene Eid des Hippokrates
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Veröffentlicht: | 15. September 2022 |
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Text
Namen der Moderierenden sowie der Vortragenden: Neben Caroline Benz, Sandra Blumenthal, Julia Truthman, Christina Raus, Thomas Maibaum und Martin Scherer gestalten die Teilnehmer:innen des DEGAM- und EBB-Workshops „Alt-Rehse und der gebrochene Eid des Hippokrates“ vom 06. bis 08. Mai 2022 in der Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt-Rehse das Symposium.
Einzelbeiträge:
- Begrüßung durch den DEGAM-Präsidenten (Prof. Martin Scherer)
- Fachvortrag „Alt Rehse und der gebrochene Eid des Hippokrates“ (Dr. Thomas Maibaum)
- Lesung „Cringe“: (Caroline Benz, DESAM-Nachwuchsakademie)
- Kurzvorstellung ausgewählter Projektprodukte, Workshopimpressionen, Diskussion
- „Das leere Sprechzimmer – gibt es eine Garantie für das „Nie wieder“?“ (Dr. Sandra Blumenthal)
Ziele: Das DEGAM-Erinnerungs- und Gedenkprojektes für die Opfer des Nationalsozialismus, „Das leere Sprechzimmer“ stellt in diesem Jahr die Fragen nach der „Ermöglichung“ von NS-Verbrechen und der Beteiligung von praktischen Ärzt:innen. Die Notwendigkeit eines „Nie wieder!“ steht in diesem Jahr im Zentrum der Dauer- und Wanderausstellung. In Kooperation mit dem Greifswalder Institut für Allgemeinmedizin und der Erinnerungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse, der ehemaligen „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ , trafen sich vom 06.–08. Mai unter dem Titel „Alt Rehse und der gebrochene Eid des Hippokrates“ eine Gruppe aus interessierten DESAM-Nachwuchsstudierenden und DEGAM-Mitgliedern an einem Täter:innenort. Sie setzten sich vor Ort mit der Historie und den Herausforderungen eines GedenkOrtes in der Gegenwart auseinander, entwickelten selbstständige ethische Fragestellungen und Reflexionen in die Gegenwart. Die „Produkte“ dieser Auseinandersetzung sind in einem Ausstellungsraum frei zugänglich. Das Symposium selbst bringt den Kongressbesucher:innen die historische Perspektive näher, gibt Einblicke in die Projektarbeit vor Ort und schlägt einen Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart unter der Überschrift „Verantwortung“.
Diskussion: im Rahmen des Symposiums lernen die Kongressteilnehmer:innen anhand der ehemaligen NS-Ärzteführerschule Alt-Rehse den Ansatz ideologischer Beeinflussung von praktischen Ärzt:innen zu NS-Zeiten kennen. Die Herausforderungen aktueller und zeitgemäßer Erinnerungs- und Gedenkarbeit sind dabei ebenso Bestandteil der Diskussion, wie auch die persönliche Verantwortung von Ärzt:innen gestern wie heute.
Take Home Message für die Praxis: Die kritische Auseinandersetzung mit medizinhistorischen Fragestellungen ist nicht nur notwendig, sie ermöglicht auch neue, bzw. wertvolle Perspektiven auf unseren ärztlichen Alltag.