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56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

15. - 17.09.2022, Greifswald

Der assistierte Suizid aus hausärztlichen Perspektiven: Erfahrungen, Einstellungen und Erfordernisse

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Luise Wagner - Universitätsklinikum Jena, Institut für Allgemeinmedizin, Jena, Deutschland
  • Sven Schulz - Universitätsklinikum Jena, Institut für Allgemeinmedizin, Jena, Deutschland
  • Jutta Bleidorn - Universitätsklinikum Jena, Institut für Allgemeinmedizin, Jena, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Greifswald, 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocOS-01-04

doi: 10.3205/22degam208, urn:nbn:de:0183-22degam2082

Veröffentlicht: 15. September 2022

© 2022 Wagner et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die praktische Umsetzung des Bundesverfassungsgerichtsurteils zum assistierten Suizid in Deutschland sowie eine mögliche Beteiligung der Ärzt:innenschaft wird derzeit kontrovers diskutiert. Als primäre Ansprechpartner:innen in medizinischen und sozialen Fragen sowie oftmals langjährige Begleiter:innen von Patient:innen könnten Hausärzt:innen bei der Beratung, Entscheidungsfindung und möglicherweise Durchführung des assistierten Suizids eine relevante Rolle spielen. Daher ist die Kenntnis der aktuellen Positionen deutscher Hausärzt:innen zum assistierten Suizid in der Debatte von besonderem Interesse. Während in hämatologisch-onkologischen und palliativmedizinischen Fachkreisen aktuelle Daten zu Erfahrungen und Einstellungen zum assistierten Suizid erhoben wurden, ist die Thematik im hausärztlichen Kontext seit vielen Jahren nicht wissenschaftlich untersucht worden.

Fragestellung: Wie sind die Erfahrungen und Einstellungen deutscher Hausärzt:innen zum assistierten Suizid? Und was wird für einen guten Umgang mit einem in der Hausarztpraxis geäußerten Wunsch nach assistiertem Suizid benötigt? Diesen Fragen wird sich Ende 2022 eine explorative, quantitative Fragebogenstudie widmen. Vorbereitend dazu fanden orientierende Interviews mit praktizierenden Hausärzt:innen statt, um realitätsnahe ersten Eindrücke zu gewinnen und von der Literatur bisher nicht aufgegriffene Aspekte zu identifizieren. Relevante Ergebnisse der Interviews sowie zentrale Punkte der geplanten Befragung werden präsentiert.

Diskussionspunkt: Welche Rolle spielen Hausärzt:innen beim assistierten Suizid und welche konkreten Rahmenbedingungen sind dafür erforderlich? Die Diskussion dieser Frage in einem breiten, interessierten Publikum bietet Gelegenheit, verschiedene Standpunkte auszutauschen und Handlungsmöglichkeiten zu explorieren, den Fokus der Studie zu schärfen und bisher nicht berücksichtigte Aspekte anzusprechen.