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56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

15. - 17.09.2022, Greifswald

Hausärztliche Unterversorgung auf dem Land und in der Stadt – was soll die allgemeinmedizinische universitäre Ausbildung leisten?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Philip Schillen - Universität Duisburg-Essen, Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Essen, Deutschland
  • Johanna Bolland - Universität Duisburg-Essen, Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Essen, Deutschland
  • Jana Mariella Lork - Universität Duisburg-Essen, Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Essen, Deutschland
  • Stefan Wilm - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Med. Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin, Düsseldorf, Deutschland
  • Horst Christian Vollmar - Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Allgemeinmedizin, Bochum, Deutschland
  • Klaus Weckbecker - Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Witten, Deutschland
  • Jürgen in der Schmitten - Universität Duisburg-Essen, Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Greifswald, 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocOS-01-02

doi: 10.3205/22degam206, urn:nbn:de:0183-22degam2062

Veröffentlicht: 15. September 2022

© 2022 Schillen et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Gefahr (drohender) hausärztlicher Unterversorgung ist kein Phänomen, das erst in ferner Zukunft eine bedarfsgerechte Versorgung erschweren könnte, sondern eine Realität, die schon jetzt insbesondere ländliche und strukturschwache Gegenden vor große Herausforderungen stellt. Auch für das dicht besiedelte Nordrhein-Westfalen prognostizieren die zuständigen KVen Nordrhein und Westfalen-Lippe für das Jahr 2030 eine mindestens drohende Unterversorgung in 90 Prozent der Planungsbereiche, und bereits aktuell im Jahr 2022 gilt dies für 48 Prozent.

Um dieser Entwicklung schon in der Ausbildung zukünftiger Hausärzt:innen entgegen zu wirken, führen vier Institute für Allgemeinmedizin in Nordrhein-Westfalen gemeinsam das durch das Bundesministerium für Gesundheit geförderte Projekt „LOCALHERO“ (LOngitudinales Curriculum ALlgemeinmedizin zur Stärkung der Hausärztlichen VErsorgung in ländlichen RegiOnen) durch. Ziel des Projekts ist es, die allgemeinmedizinische Ausbildung zu stärken und Studierende für die hausärztliche Tätigkeit im ländlichen und (drohend) unterversorgten Raum zu gewinnen.

Fragestellung: Was kann die universitäre Allgemeinmedizin – angesichts des wachsenden Bedarfs zukünftiger Hausärzt:innen – leisten, um Studierende frühzeitig für die hausärztliche Tätigkeit in (drohend) unterversorgten Gebieten zu sensibilisieren, vorzubereiten und zu motivieren?

Diskussionspunkt: Sollte das übergeordnete Ziel eine qualitativ hochwertige Ausbildung sein, um Studierende in hoher Anzahl für die Allgemeinmedizin zu gewinnen und damit den Bedarf allgemein zu adressieren? Oder bedarf es darüber hinaus spezifischer universitärer Angebote, welche die Hausarzttätigkeit in ländlichen und unterversorgten Gegenden explizit in den Vordergrund rücken? Wenn ja, stellt sich die Frage, ob zu diesem Zweck ländliche und unterversorgte Gegenden stärker in die studentische Ausbildung eingebunden werden sollten und wie dies gelingen kann.