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56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

15. - 17.09.2022, Greifswald

Bestandsaufnahme zur aktuellen Zusammenarbeit zwischen Allgemein- und Zahnmedizin: eine Mixed-methods-Studie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Anne Schrimpf - Universität Leipzig, Selbstständige Abteilung für Allgemeinmedizin, Leipzig, Deutschland
  • Stefanie Fischer - Universität Leipzig, Selbstständige Abteilung für Allgemeinmedizin, Leipzig, Deutschland
  • Elisabeth Röpke - Universität Leipzig, Selbstständige Abteilung für Allgemeinmedizin, Leipzig, Deutschland
  • Tobias Deutsch - Universität Leipzig, Selbstständige Abteilung für Allgemeinmedizin, Leipzig, Deutschland
  • Dirk Ziebolz - Universität Leipzig, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Leipzig, Deutschland
  • Markus Bleckwenn - Universität Leipzig, Selbstständige Abteilung für Allgemeinmedizin, Leipzig, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Greifswald, 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP-07-01

doi: 10.3205/22degam195, urn:nbn:de:0183-22degam1959

Veröffentlicht: 15. September 2022

© 2022 Schrimpf et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Trotz bekannter Zusammenhänge zwischen Mund- und Allgemeingesundheit findet eine Kommunikation zwischen Zahn- und Hausärzt:innen kaum statt. Die vorliegende Studie wurde initiiert, um eine Diagnose des aktuellen Stands der Zusammenarbeit zwischen beiden Fachbereichen in Deutschland vorzunehmen. Dabei wurden bestehende theoretische Modelle hinzugezogen, welche bereits Indikatoren für erfolgreiche Implementierungen von Kollaborationen im Gesundheitssektor identifiziert haben. Insbesondere wurden berücksichtigt: gemeinsame Ziele, Einstellungen zur anderen Profession, Wissen über Wechselwirkungen und Arbeitsweisen, sowie beidseitig akzeptierte Formalisierung der Kooperation.

Fragestellung: Die Studie soll den gegenwärtigen Stand der Kooperation zwischen Haus- und Zahnärzt:innen erfassen. Neben den genannten Indikatoren sollen Bedarfe, Probleme und Blickwinkel beider Fachrichtungen sowie die Relevanz im Arbeitsalltag, die Bereitschaft zur Veränderung der Kooperation und Optimierungswünsche beider Professionen erfasst werden.

Methoden: Die Studie basiert auf einem Mixed-methods-Design. Im ersten Schritt wurden PiNo-Projektesützt 4 Fokusgruppen mit insgesamt 11 Zahnärzt:innen und 10 Hausärzt:innen zwischen 07/2021 und 09/2021 durchgeführt.

Ergebnisse: Die Fokusgruppen befinden sich derzeit in ausführlicher Inhaltsanalyse und die Ergebnisse werden bis zum DEGAM-Kongress im September 2022 vorliegen. Mit Hinblick auf die Relevanz der Indikatoren wurden die Fokusgruppen 2021 bereits vorläufig ausgewertet. Darauf aufbauend wurde eine Online-Umfrage entwickelt, die bundesweit jeweils 1.000 Haus- und Zahnärzt:innen erreichen soll, um eine repräsentative Stichprobe zu erhalten. Diese wurde im 12/2021 aktiviert und ist derzeit noch zur Teilnahme freigeschalten.

Diskussion: Die Analyse der Indikatoren soll ermitteln, welche Bereiche der Kooperation bereits funktionsfähig sind und welche für eine Verbesserung der Zusammenarbeit gezielt ausgebaut werden könnten. Ziel ist, ein Konzept zur Optimierung dieser interdisziplinären Kooperation zu entwickeln. Die Arbeit soll zudem Ausgangspunkt für nachfolgende Projekte in den Bereichen interdisziplinäre Lehre und Versorgungsforschung an der Schnittstelle zwischen haus- und zahnärztlicher Versorgung sein.

Take Home Message für die Praxis: Aufgrund neuer medizinischer Erkenntnisse und einer steigenden Zahl älterer und chronisch kranker Patient:innen ist der Ausbau der Zusammenarbeit zwischen Haus- und Zahnärzt:innen von zunehmender Bedeutung.