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56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

15. - 17.09.2022, Greifswald

Vermittlung ärztlicher Kompetenzen im (gesamten) ambulanten Bereich! Wertschätzung der Versorgungsrealität der ambulanten Gesundheitsversorgung im Medizinstudium: Der TRACK-AGV im Modellstudiengang Medizin 2018+ der Universität Witten/Herdecke

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Jana Isfort - Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Lehrstuhl für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung, Witten, Deutschland
  • Caroline Bongart - Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Lehrstuhl für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung, Witten, Deutschland
  • Achim Mortsiefer - Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Lehrstuhl für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung, Witten, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Greifswald, 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP-01-03

doi: 10.3205/22degam140, urn:nbn:de:0183-22degam1405

Veröffentlicht: 15. September 2022

© 2022 Isfort et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die ambulante Gesundheitsversorgung (AGV) trägt quantitativ und qualitativ die Hauptlast der Patientenversorgung. Immer mehr diagnostische und therapeutische Verfahren finden zu großen Teilen im ambulanten Bereich statt. Andererseits nimmt die Wahrnehmung und Wertschätzung der AGV (und damit die Weichenstellung für die Wahl des späteren Arbeitsbereichs) im Laufe des Studiums ab.

Die im Masterplan 2020 geforderte Entwicklung eines kompetenzorientierten Medizinischen Curriculums rückt zurecht Patientenperspektive und interdisziplinäres Arbeiten in den Fokus. Hierzu zählt insbesondere eine stärkere Präsenz der Fachrichtung Allgemeinmedizin bzw. der AGV insgesamt.

Fragestellung/Diskussionspunkt: Sind Studierende auf diese Versorgungsrealität durch curriculare Lehre gut vorbereitet? In Hinblick auf den Erwerb individueller, professioneller Kompetenzen und der Wahl des späteren Arbeitsfeldes? Kann die Implementierung von qualifizierenden und motivierenden Inhalten und Lernformaten im Bereich der gesamten AGV Aufgabe der praktischen und universitären Allgemeinmedizin über den hausärztlichen Versorgungsbereich hinaus sein? Und wenn ja, was wollen und können wir dazu beitragen?

Inhalt: Studierende unterschätzen im Verlauf des Studiums zunehmend die Breite und Spezialisierung der diagnostischen und therapeutischen ambulanten Versorgungsrealität. Formate wie der TRACK AGV sollen die Bandbreite der ambulanten Versorgungsrealität für Studierende sichtbar und erlebbar machen.

Der TRACK AGV (curriculare Lehre 6+7.Semester an der UWH) wurde als vierwöchiges Blockpraktikum in der ambulanten Gesundheitsversorgung sowie online stattfindenden Begleitseminaren mit gegenseitiger Lernortvorstellung, kurzem eigenen Fallbericht und ausführlicher gemeinsamer Diskussion der Besonderheiten von Lernort und Patientenfall unter Versorgungsaspekten sowie differenzialdiagnostischer Überlegungen konzipiert und umgesetzt. Er wird aktuell zum dritten Mal durchgeführt. Die Befragung der ersten beiden Jahrgänge läuft.

Take Home Message für die Praxis: Kann und soll es unsere Aufgabe als Hausärt:innen in der Praxis und an den Universitäten sein, Medizinstudent:innen über den hausärztlichen Bereich hinaus für das Arbeiten in der ambulanten Patientenversorgung zu qualifizieren und zu motivieren? Wir haben versucht dies im Rahmen der curricularen Lehre umzusetzen und sind darüber verstärkt in den Dialog gekommen: mit unseren Studierenden und mit nicht-hausärztlichen ambulant arbeitenden Kolleg:innen.