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Hintergrund: Um deutschlandweit mehr und größere (klinische) Studien im hausärztlichen Setting durchzuführen, braucht es ausreichend Hausarztpraxen, die bereit und befähigt sind, an Forschungsprojekten teilzunehmen – die sozusagen „research ready“ sind. Für die Schaffung deutschlandweiter Standards beschäftigen sich Mitglieder der AG Rekrutierung/Akkreditierung/Incentivierung in der Initiative Deutscher Forschungspraxennetze (DESAM-ForNet) mit der Entwicklung eines Research-Ready-Konzeptes. Entsprechende Kriterien aus anderen Ländern (z.B. Großbritannien) lassen sich nur bedingt auf das deutsche hausärztliche Setting übertragen. Effektiver erscheint es, die bisherigen Erfahrungen aus den geförderten Forschungspraxennetzen (FPN) zu erheben und bislang dort umgesetzte Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten.

Fragestellung: Welche Anforderungen werden an teilnehmende Hausarztpraxen in den jeweiligen FPN gestellt? Welche Gemeinsamkeiten sind vorhanden und eignen sich für die Entwicklung eines deutschlandweiten Standards?

Methoden: Fünf Netzkoordinator:innen von sechs BMBF-geförderten FPN wurden interviewt. Die Interviewpartner:innen beantworteten Fragen zu Merkmalen und Definition der jeweiligen Mitgliedspraxen, zum Verständnis von Research Ready und Vorteilen eines deutschlandweiten Research-Ready-Konzeptes. Zusätzlich stellten sie die eigenen Einschluss- und Akkreditierungskriterien für die Teilnahme im jeweiligen FPN zur Verfügung. Die Interviews wurden protokolliert und themenspezifisch analysiert. Anschließend wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet.

Ergebnisse: Trotz teilweise recht unterschiedlicher Kriterien für die Teilnahme von Hausarztpraxen am FPN (Spezifikation der Qualifikationsvoraussetzung der Hausärzt:innen, teilweise Einbezug von nicht-ärztlichen Mitarbeiter:innen etc.) und divergierender Interpretationen von Research-Ready (von „Research-Willing“ bis umfassend qualifiziert/forschungserfahren) konnten zahlreiche Gemeinsamkeiten gefunden werden. Dazu gehörten u.a. die mehr oder weniger formalisierte Bindung an das FPN (z.B. mit Vereinbarungen/Verträgen), das Einholen der Bereitschaft, an Forschungsprojekten teilzunehmen, die Benennung mindestens einer verantwortlichen Ansprechperson, die Bereitstellung von (Struktur-)Daten oder ein gewisses Maß an Qualifizierung.

Diskussion: Auf Basis der Interviewergebnisse und mithilfe geplanter hausärztlicher Fokusgruppen soll ein Rahmenkonzept erarbeitet und in den FPN konsentiert werden. Der Bottom-Up-Ansatz birgt gute Chancen, dass ein gemeinsam entwickeltes Konzept von allen FPN mitgetragen wird.

Take Home Message für die Praxis: Ein in DESAM-ForNet gemeinsam entwickeltes Research-Ready-Konzept ermöglicht die Durchführung von deutschlandweiten (klinischen) Studien mit anerkannten einheitlichen Qualitätsstandards.