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Hintergrund: Familienmedizin spielt eine wichtige Rolle in der hausärztlichen Praxis. Die Wahrnehmung der Bedeutung von Krankheiten und Kranksein innerhalb der Familie und die Berücksichtigung der Sichtweisen aller Familienmitglieder ermöglicht eine umfassende Beurteilung von Krankheit und Leiden in ihren körperlichen, seelischen und sozialen Bezügen.

Systemische Familienmedizin zeichnet sich dadurch aus, dass sie die körperliche Krankheit und deren Auswirkungen auf das persönliche Leben der Patient*innen und die zwischenmenschlichen Beziehungen der Familie ins Zentrum ihrer Bemühungen rückt. Biopsychosoziale und familiensystemische Perspektiven kombiniert lassen sich nutzen für die gleichzeitige Arbeit mit Patient*innen, Familien, Mitarbeiter*innen der medizinischen Institutionen, Selbsthilfegruppen und sozialen Diensten auf Gemeindeebene.

Seit 01.07.2020 wurde als weiteres Psychotherapieverfahren die Systemische Therapie zugelassen, die sich als Therapieverfahren im Mehrpersonensetting (auch Familie) etabliert hat. Spezielle systemische Kompetenzen werden ansatzweise in der Fortbildung zur Psychosomatischen Grundversorgung vermittelt.

Zielgruppe: Alle Kogressteilnehmer*innen

Didaktische Methode: Inputreferate, Kleingruppendiskussionen

Ziele:

• Klärung der Unterschiede zwischen Familienmedizin, Systemischer Familienmedizin und Systemischer Familientherapie
• Was können wir als Hausärztinnen und Hausärzte durch eine systemische Perspektive gewinnen im Rahmen einer teamorientierten, familienmedizinischen Praxis?
• Wieweit lassen sich systemische Kompetenzen im hausärztlichen Alltag integrieren?
• Wie können Schnittstellen zu systemischen Familientherapeut*innen künftig aussehen?
• Welchen Beitrag könnte der Erwerb systemischer Kompetenzen im Rahmen einer hausärztlichen Zusatzweiterbildung in Psychotherapie leisten für die allgemein- und familienmedizinische Praxis?

Geschätzte Anzahl Teilnehmern/innen: 20

Kurzvorstellung des/r Workshop Leiters/in: Prof. Dr. med. Markus Herrmann MPH M.A., Facharzt für Allgemeinmedizin, Psychoanalytiker, Psychotherapeut (Tiefenpsychologie und Systemische Therapie). Leitung Institut für Allgemeinmedizin Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und WPPA; allgemeinmedizinisch und psychotherapeutisch tätig in Berlin.

Dr. disc. pol. Vera Kalitzkus, medical anthropologist und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Themenschwerpunkte: Familienmedizin, Narrative Medizin, Patientenperspektive, Qualitative Forschung.

Prof. Dr. med. Stefan Wilm, Facharzt für Allgemeinmedizin und Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Geriatrie und Psychosomatik. Leitung Institut für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; zugleich als Hausarzt in einer Praxis in Köln tätig.