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55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Lübeck, 16. - 18.09.2021

Telemonitoring bei COVID-19-Erkrankten in Alters- und Pflegeheimen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Nurlan Dauletbayev - Philipps-Universität Marburg, Klinik für Innere Medizin Schwerpunkt Pneumologie, Marburg, Deutschland; Philipps-Universität Marburg, Translationales Forschungslabor, Marburg, Deutschland
  • Andreas Jerrentrup - Universitätsklinikum Marburg, Zentrale Notaufnahme, Marburg, Deutschland
  • Claus Franz Vogelmeier - Philipps-Universität Marburg, Klinik für Innere Medizin Schwerpunkt Pneumologie, Marburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Lübeck, 16.-18.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocSYM-06-03

doi: 10.3205/21degam265, urn:nbn:de:0183-21degam2654

Veröffentlicht: 17. September 2021

© 2021 Dauletbayev et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Covid-19-Pandemie führte zu einem akuten Bedarf an innovativen Versorgungskonzepten. MHealth(mobile Health)-Technologien stützen sich auf Patient*innen-Smartphones, mit oder ohne Ausstattung mit peripherer Sensorik (z.B. Pulsoximeter, Spirometer), welche über eine Gesundheitsanwendung gesteuert werden kann. Die gewonnenen Informationen werden in Echtzeit an das Primärversorgungs-Team übertragen. Insbesondere Patient*innen in Alten- und Pflegeheimen besitzen kein eigenes Smartphone oder weisen mangelnde digitale Kenntnisse zur Anwendung entsprechender Telemonitoringlösungen auf. Die Anwendung von mHealth-Technologien bei solchen Patient*innen kann durch Pflegekräfte unterstützt werden. Es ist jedoch nicht klar, inwiefern sich dieses Prozedere in die tägliche Pflegeroutine in Alten- und Pflegeheimen einbinden lässt.

Fragestellung: Welche Barrieren und förderliche Faktoren müssen bei Implementierung und Ausführung von digitalem Telemonitoring mittels mHealth-Technologien in Alten- und Pflegeheimen beachtet werden?

Methoden: Dieses Teilprojekt besteht aus drei Arbeitspaketen:

1.
Eine systematische Literaturrecherche (Sondierungsstudie, „scoping review“) zur Etablierung von mHealth-Technologien in Alten- und Pflegeheimen;
2.
Erarbeitung eines Konzepts (inkl. Datenschutzkonzept) zur Verwendung von „Leih-Smartphones“ (d.h. von Smartphones, die für die Zeit des COVID-19 Telemonitorings an die Patient*innen verteilt werden)
3.
Formulierung von Standardarbeitsanweisungen (SOP), die die Anwendung von mHealth-Technologien in Alten- und Pflegeheimen, sowohl bei COVID-19 als auch bei anderen überwachungsbedürftigen Erkrankungen, ermöglichen.

Ergebnisse: Das Protokoll der Sondierungsstudie ist finalisiert und ein positives Ethikvotum zur Nutzung von „Leih-Smartphones“ gemäß der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und dem Hessischen Datenschutz- und Informationsfreiheitsgesetz (HDSIG) liegt vor. Diese und weitere Ergebnisse werden auf dem Kongress präsentiert und diskutiert.

Diskussion: Die Literaturevidenz und eigene Vorarbeiten unterstützen die Möglichkeit eines auf mHealth-Technologien basierten Telemonitorings bei Bewohnenden von Alten- und Pflegeheimen.

Take Home Message für die Praxis: Ein Telemonitoring des akuten Gesundheitszustands während und nach COVID-19 ist auch bei Patient*innen ohne relevante digitale Kenntnisse möglich.