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55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Lübeck, 16. - 18.09.2021

Das KANN* was – Evaluation des nordwestdeutschen Konzepts für Train-the-Trainer-Seminare für weiterbildende Hausärztinnen und Hausärzte

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Susanne Heim - Universitätsmedizin Göttingen, Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland
  • Jürgen Biesewig-Siebenmorgen - Akademie für hausärztliche Fortbildung Bremen, Bremen, Deutschland
  • Günther Egidi - Akademie für hausärztliche Fortbildung Bremen, Bremen, Deutschland
  • Guido Schmiemann - Akademie für hausärztliche Fortbildung Bremen, Bremen, Deutschland; Medizinische Hochschule Hannover, Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland
  • Bettina Engel - Universität Oldenburg, Allgemeinmedizin, Oldenburg, Deutschland; Medizinische Hochschule Hannover, Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Lübeck, 16.-18.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP-06-04

doi: 10.3205/21degam211, urn:nbn:de:0183-21degam2111

Veröffentlicht: 17. September 2021

© 2021 Heim et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: 2017 begann neben anderen auch das KANN (Kompetenzzentrum zur Förderung der Weiterbildung Allgemeinmedizin NiedersachseN) in Niedersachsen und Bremen seine Arbeit. Neben Seminaren und Mentoring für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung bietet es Train-the-Trainer-Seminare (TtT) für hausärztliche Weiterbildungsbefugte (WBB) an. 2017–2020 führte das KANN 1 ½-tägige Basiskurse (12 Unterrichtseinheiten – UE) durch und zusätzlich Einstiegskurse von 2 bis 4 UE, z.B. an Tagen der Allgemeinmedizin. 2019 fand auch ein Aufbaukurs (12 UE) statt. Die Kurse wurden evaluiert – hier die Ergebnisse.

Fragestellung: Wie war die Resonanz der Teilnehmenden auf die KANN-TtT? Gibt es Verbesserungspotential?

Methoden: Deskriptive Auswertung der Ergebnisse der schriftlichen Evaluation von 2017 bis Anfang 2020.

Ergebnisse: Alle drei TtT-Formate – Einstiegs-, Basis- und Aufbaukurse – wurden getrennt evaluiert und durch die Teilnehmenden im Schnitt mit der Gesamtnote 1,4 in Schulnoten (Range: 1,3 bis 1,6) bewertet. Die Teilnehmenden waren zu 56% männlich, im Schnitt 53,3 Jahre alt (Median: 49 J.) und seit 16,4 Jahren hausärztlich tätig (Spanne: 2 bis 31 Jahre). Die durchschnittliche Gesamtbewertung der Basiskurse lag bei 1,3.

Diskussion: Das Programm erreicht in erster Linie engagierte Weiterbildende. Hier ist von einem Bias auszugehen. Die derzeitige Evaluation zielt auf die Zufriedenheit der Teilnehmenden sowie auf deren subjektiven Kompetenzzuwachs. Es wäre sinnvoll, Konzepte zur Überprüfung der nachhaltigen Wirksamkeit und des tatsächlichen Kompetenzzuwachses zu entwickeln.

Das bisherige TtT-Konzept des KANN wurde sehr gut bewertet, sollte aber an die sich ändernden Bedarfe der Teilnehmenden sowie der Weiterbildung insgesamt angepasst werden. So fordert die neue Weiterbildungsordnung, die Kompetenzen der Ärzt*innen in Weiterbildung vermehrt in den Fokus zu rücken. Deshalb sollte das Konzept der Anvertraubaren Professionellen Tätigkeiten (APT) Eingang in TtT-Konzepte finden.

Im Hinblick auf die Einführung von Pflicht-TtTs für alle WBB in Niedersachsen könnte das KANN-Konzept Impulse für andere Fächer liefer .

Take Home Message für die Praxis: Die Teilnahme an TtT ist für WBB eine Chance, die Qualität ihrer WB zu verbessern.