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55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Lübeck, 16. - 18.09.2021

Einführung eines Stipendienprogrammes zur Förderung des allgemeinmedizinischen Nachwuchses

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Pamina Eva Hagen - Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Allgemeinmedizin, Würzburg, Deutschland
  • Maike Krauthausen - Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Allgemeinmedizin, Würzburg, Deutschland
  • Anne Simmenroth - Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Allgemeinmedizin, Würzburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Lübeck, 16.-18.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP-06-03

doi: 10.3205/21degam210, urn:nbn:de:0183-21degam2100

Veröffentlicht: 17. September 2021

© 2021 Hagen et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Am Institut für Allgemeinmedizin der Universität Würzburg startete im Mai 2020 das vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege finanzierte Stipendienprogramm „Beste Landpartie Allgemeinmedizin“ (BeLA), mit dem Ziel, Studierende mit Interesse für die Allgemeinmedizin früh zu identifizieren und zu fördern, um langfristig die ländliche hausärztliche Versorgung zu sichern.

Fragestellung: Wir beschreiben die Entwicklung eines kompetenzorientierten Wahlcurriculums und erste Erfahrungen mit der Durchführung in Corona-konformen Formaten.

Methoden: Basierend auf dem CanMEDS 2005 Framework wurde ein Kompetenzrahmen für das BeLA-Curriculum eingeführt. Dieses wird in einem kontinuierlichen Feedbackverfahren mit regelmäßiger Bedarfsabfrage gemeinsam mit den Stipendiat*innen (weiter)entwickelt. Neben praktischen Kursen (Sonographie-Taping-Chirotherapie) und Online-Seminaren (Betreuung im Niedrig-Prävalenzbereich-Stressprävention-Arbeit mit Patient*innen mit Behinderung) wurde ein Mentoringprogramm mit erfahrenen Hausärzt*innen gestartet.

Ergebnisse: Lehrangebote in Fach-, Methoden-, Sozial- sowie Humankompetenzen ermöglichen eine umfassende Qualifizierung der Studierenden mit Blick auf die allgemeinmedizinische Weiterbildung und hausärztliche Tätigkeit. Die Corona-bedingt eingeführten digitalen Lehr-/Lernformate wurden sehr gut evaluiert: Die Studierenden waren mit den Veranstaltungen „sehr zufrieden“ (m = 4,56, sd = 0,51; 0 = „gar nicht“ bis 5 = „voll zutreffend“) und würden die Veranstaltungen weiterempfehlen (m = 4,77, sd = 0,53; 0 = „gar nicht“ bis 5 = „voll zutreffend“). Die digitale Durchführung ermöglichte außerdem die Teilnahme von und den Austausch mit BeLA-Stipendiat*innen anderer Universitäten. Auf der Lehr-/Lernplattform der Universität wurde Fachliteratur zur Diskussion gestellt und die Möglichkeit zur Vernetzung geboten. Diese Angebote werden bisher noch nicht ausreichend genutzt.

Diskussion: Das Curriculum wird in Zukunft weiter ausgebaut und noch besser mit der Betreuung in den Hausarztpraxen verzahnt. Soziale Aktivitäten zur Stärkung der Gruppendynamik konnten Corona-bedingt noch nicht stattfinden, sind jedoch in Planung.

Take Home Message für die Praxis: Eine kompetenz- und bedürfnisorientierte Gestaltung des Wahlcurriculums gewährleistet eine möglichst breite Abdeckung des Anforderungsprofils künftiger Hausärzt*innen. Digitale Lehr- und Lernformate ermöglichen eine höhere Teilnahmequote und den Austausch mit Kommiliton*innen anderer Universitäten.