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55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Lübeck, 16. - 18.09.2021

Allgemeinmedizinischer Behandlungsbedarf bei Notaufnahmepatient*innen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Sarah Oslislo - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Gliedkörperschaft der Freien Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, und Berlin Institute of Health, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • Lisa Kümpel - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Gliedkörperschaft der Freien Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, und Berlin Institute of Health, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • Rebecca Resendiz Cantu - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Gliedkörperschaft der Freien Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, und Berlin Institute of Health, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland; Charité – Universitätsmedizin Berlin, Gliedkörperschaft der Freien Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, und Berlin Institute of Health, Arbeitsbereich Notfallmedizin/Rettungsstellen, Campus Virchow Klinikum und Campus Charité Mitte, Berlin, Deutschland
  • Martin Möckel - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Gliedkörperschaft der Freien Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, und Berlin Institute of Health, Arbeitsbereich Notfallmedizin/Rettungsstellen, Campus Virchow Klinikum und Campus Charité Mitte, Berlin, Deutschland
  • Christoph Heintze - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Gliedkörperschaft der Freien Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, und Berlin Institute of Health, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • Felix Holzinger - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Gliedkörperschaft der Freien Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, und Berlin Institute of Health, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Lübeck, 16.-18.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP-03-01

doi: 10.3205/21degam189, urn:nbn:de:0183-21degam1896

Veröffentlicht: 17. September 2021

© 2021 Oslislo et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: EMAPREPARE ist Teilprojekt des Berliner Versorgungsforschungsnetzwerkes EMANET und untersucht die mögliche Umsteuerung von Notaufnahmepatient*innen mit ambulantem Behandlungsbedarf. Im ersten Studienteil (EMAPREPARE I) werden Patient*innen ohne Anbindung an eine hausarztliche Versorgung, die nach ambulanter Notaufnahmebehandlung entlassen werden, eingeschlossen. In diesem Pilotprojekt werden neben Informationen zu Behandlungsalternativen, Termine in allgemeinärztlichen Praxen vermittelt und qualitative Interviews mit Patient*innen durchgeführt. Im zweiten Studienteil (EMAPREPARE II) werden Patient*innen, die mit dem Rettungsdienst in die Notaufnahme eingeliefert und nach ambulanter Behandlung entlassen werden, eingeschlossen. Zur Bewertung des tatsächlichen Versorgungsbedarfes werden Daten zum medizinischen Versorgungsgeschichte, zur subjektiven Behandlungsdringlichkeit sowie zum Entscheidungsablauf und Anfordern des Rettungsdienstes erhoben.

Fragestellung: EMAPREPARE I: Wie nehmen weniger dringliche Notaufnahmepatient*innen ohne Hausärzt*in eine Intervention zur potenziellen Umsteuerung in die hausärztliche Versorgung an?

EMAPREPARE II: Wäre es möglich, weniger dringliche Patient*innen, die mit dem Rettungsdienst in die Notaufnahme kommen, alternativ im hausärztlichen Setting zu versorgen?

Methoden: EMAPREPARE ist eine Mixed-Methods-Studie und umfasst die Erhebung von:

  • Primardaten (EMAPREPARE I: querschnittliche Patient*innenbefragung (n=150), Hausarzt*innenbefragung; EMAPREPAPRE II: Patient*innenbefragung (n=350), Fallbeurteilung durch Rettungsdienstpersonal)
  • Sekundardaten (EMAPREPARE I/II: Krankenhausdaten; EMAPREPARE II: Daten der Berliner Feuerwehr (Behandlungsdokumentation Notaufnahme/Rettungsdienst))
  • Sowie die Durchführung qualitativer Interviews (EMAPREPARE I: Subsample der Patient*innen (n=15–20); EMAPREPAPRE II: Rettungsdienstmitarbeiter*innen (n=15–20))

Ergebnisse: Die Rekrutierung der Patient*innen und Rettungsdienstmitarbeiter*innen erfolgt 2020 und 2021. Zwischenergebnisse werden zum Kongress vorliegen und zur Diskussion gestellt.

Diskussion: Es wird erwartet, dass die Anbindung an eine kontinuierliche hausärztliche Versorgung sowie die Bereitstellung von Informationen bezüglich alternativer Versorgungsoptionen potenziell zu einer Verhaltensänderung hinsichtlich zukünftiger Inanspruchnahme der Notaufnahme beitragen kann (EMAPREPARE I). Des Weiteren wird angenommen, dass die Machbarkeit und Akzeptanz einer Umleitung von weniger dringlichen Rettungsdienstpatient*innen in die hausärztliche Versorgung durch die Versorgungsrealität der Patient*innen und Leistungserbringer*innen eingeschränkt wird (EMAPREPARE II).

Take Home Message für die Praxis: Eine hausarztliche Versorgung könnte zur Vermeidung potenziell weniger dringender Notaufnahmevorstellungen beitragen.