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Freizeitverhalten von Humanmedizinstudierenden
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Veröffentlicht: | 17. September 2021 |
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Hintergrund: Die Freizeitgestaltung von Medizinern ist sowohl bei der Karriereplanung als auch in Bezug auf die psychische Gesundheit hochrelevant. Es hat zudem Einfluss auf die Lebensplanung [1]. Freizeitverhalten als Ressource gegen Burn-Out/Depression könnte daher die medizinische Versorgung wie auch den Ort des Praktizierens beeinflussen [2]. Trotzdem gibt es zu diesem Thema kaum Erhebungen.
Fragestellung: Wie verbringen angehende Ärzt*innen ihre Freizeit und hat das Freizeitverhalten Einfluss auf die Absicht eine Tätigkeit in einer ländlichen Region aufzunehmen?
Methoden: Aus Erfahrungen der Autoren, einer Vorstudie und einer Literaturrecherche wurden Items zum Thema Freizeitverhalten formuliert, die zwischen 11/2020 und 03/2021 mittels Online-Befragung unter Medizinstudierenden in Deutschland abgefragt wurden. Neben einer deskriptiven Analyse erfolgte die Betrachtung der Einflussfaktoren durch eine binäre Regressionsanalyse auf den Ort des geplanten Praktizierens. Die Auswertungen basierten auf dem Statistikprogramm SPSS 26.0.
Ergebnisse: Es nahmen 1.559 Studierende (61% weiblich, Alter (MW): 24 Jahre (SD 4,1), Semester (MW): 6,4 (SD 3,2) von 23 Medizinischen Fakultäten an der Umfrage teil. Eine Tätigkeit in einer ländlichen Region konnten sich 21,2% (n= 331) der Befragten vorstellen. Restaurantbesuche, Aufsuchen eines Fitnessstudios und Besuch von Freunden fanden häufiger statt als Kino-, Theater- oder Opernbesuche. Die Bereitschaft Zeit in verschiedene Freizeitaktivitäten zu investieren war sehr hoch, angeführt davon Freunde zu treffen. Die Wahrscheinlichkeit sich ländlich niederzulassen, war u.a. durch Merkmale wie geringere Restaurant- oder Kinobesuche (OR 0,78 (KI 0,65; 0,94) bzw. OR 0,69 (KI 0,55; 0,86)) assoziiert.
Diskussion: Die Ergebnisse könnten wichtige Hinweise für die Infrastruktur von Gemeinden in ländlichen Regionen liefern.
Take Home Message für die Praxis: Fehlende Theater- oder Opernhäuser sind völlig überschätzt als Faktoren im Zusammenhang mit dem Ärztemangel.
Literatur
- 1.
- Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Deutschlandweite Projektion 2030 – Arztzahlentwicklung in Deutschland, Pressekonferenz vom 05. Oktober 2016. Berlin:KBV;2016. Available from: https://www.kbv.de/media/sp/2016_10_05_Projektion_2030_Arztzahlentwicklung.pdf
- 2.
- Yates SW. Physician Stress and Burnout. Am J Med. 2020 Feb;133(2):160-164. Epub 2019 Sep 11. DOI: 10.1016/j.amjmed.2019.08.034