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Interprof HOME: Entwicklung und Testung eines interprofessionellen personenzentrierten Versorgungskonzeptes für in der Häuslichkeit lebende Patient*innen (Studiendesign)
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Veröffentlicht: | 17. September 2021 |
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Hintergrund: Ambulant pflegebedürftige Menschen benötigen häufig eine komplexe Versorgung in ihrer Häuslichkeit. Die Abstimmung zwischen Pflegediensten, Hausärzt*innen, Therapeut*innen und pflegenden Angehörigen ist oft unzureichend, was die Patientensicherheit negativ beeinflussen kann. Aktuell erfolgen ca. 50% der Krankenhausaufnahmen in dieser Patientengruppe auf Grund „ambulant-sensitiver“ Diagnosen.
Das Projekt wird durch den Innovationsfonds (GBA) mit Beginn 1. Mai 2021 gefördert.
Fragestellung: Entwicklung eines bedarfsorientierten, interprofessionellen patientenzentrierten Versorgungskonzeptes (interprof HOME) zur Vermeidung von Krankenhausaufnahmen und Inanspruchnahme von ungeplanten ärztlichen oder rettungsdienstlichen Leistungen sowie zur Verbesserung der Lebensqualität pflegebedürftiger Patient*innen in der Häuslichkeit.
Methoden: In Phase eins wird mittels explorativen Mixed-methods-Ansatzes bestehend aus Fokusgruppen und Einzelinterviews mit den beteiligten Akteuren, Best Practice-Beobachtungen ärztlicher und pflegerischer Hausbesuche, Surveys und Expertenworkshops das interprofessionelle Versorgungskonzept entwickelt. Die Auswertung erfolgt inhaltsanalytisch (Fokusgruppen, Interviews, Expertenworkshops), deskriptiv (Survey) und fallbasiert inhaltsanalytisch (Best Practice Beispiele).
In Phase zwei wird das entwickelte Konzept in einem explorativen Cluster-RCT mit integrierter Machbarkeitsstudie evaluiert. Zielgröße ist unter anderem der Anteil der Patient*innen mit mindestens einer Krankenhausaufnahme innerhalb eines Jahres. Hierzu wird die Zielgröße in einem generalisierten linearen Modell mit gemischten Effekten modelliert. Die Prozessevaluation erfolgt durch deskriptive Statistik, qualitative vergleichende Fallanalyse (mit Modellierung der Abstimmungs- und Informationsprozesse) sowie Synthese quantitativer und qualitativer Daten mittels statistischer Modellierung. Die gesundheitsökonomische Evaluation umfasst neben einer Kosten-Effektivitäts-Analyse, eine Unsicherheitsanalyse sowie eine Budget-Impact-Analyse. Die Ergebnisse werden außerdem unter gesundheitsrechtlichen Aspekten evaluiert.
Ergebnisse: Erste Ergebnisse zu Phase eins werden ab September 2022 erwartet.
Diskussion: Das Studiendesign umfasst die Entwicklung und Testung eines zukunftsfähigen Versorgungskonzepts, das auf dem innovativen Ansatz einer strukturierten interprofessionellen Zusammenarbeit in der häuslichen Pflege basiert.
Take Home Message für die Praxis: Eine gestärkte interprofessionelle Zusammenarbeit bei pflegebedürftigen Patient*innen in der Häuslichkeit könnte zu einer Verbesserung der Versorgung führen.