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55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Lübeck, 16. - 18.09.2021

Interviewstudie zu Bewegung bei chronischen Rückenschmerzen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Nicole Lindner - Philipps-Universität Marburg, Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin, Marburg, Deutschland
  • Julia Heisig - Philipps-Universität Marburg, Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin, Marburg, Deutschland
  • Veronika van der Wardt - Philipps-Universität Marburg, Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin, Marburg, Deutschland
  • Annika Viniol - Philipps-Universität Marburg, Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin, Marburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Lübeck, 16.-18.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocV-13-01

doi: 10.3205/21degam070, urn:nbn:de:0183-21degam0700

Veröffentlicht: 17. September 2021

© 2021 Lindner et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Rückenschmerzen sind die zweithäufigste Ursache für Krankschreibungen in Deutschland. 14,4% aller Arbeitnehmer*innen leiden an chronischen Rückenschmerzen. Die Kosten für die Behandlung, Rehabilitation und vorzeitige Berentung von Menschen mit chronischen Rückenschmerzen werden dabei auf bis zu 25 Mrd. Euro geschätzt. Die effektivste Therapie stellt die regelmäßige Bewegung dar. Die Motivation des Patienten, sich mehr zu bewegen und das Verhalten dahingehend dauerhaft zu ändern, ist deshalb wesentlicher Bestandteil für einen Behandlungserfolg von chronischen Rückenschmerzen. Ziel dieser Interviewstudie ist es daher Formen der Unterstützung für Hausärzt*innen und Patient*innen zu untersuchen.

Fragestellung: Wie können Patient*innen aus ihrer eigenen Sicht und aus der Perspektive der Hausärzt*innen unterstützt werden sich mehr zur Behandlung ihrer chronischen Rückenschmerzen zu bewegen?

Methoden: Die semi-strukturierte Interviewstudie wird zwei Gruppen, eine mit Patient*innen mit chronischen Rückenschmerzen und eine mit Hausärzt*innen beinhalten. Abhängig von der thematischen Sättigung ist geplant je Gruppe 12–20 Teilnehmer*innen zu interviewen. Im Anschluss werden die Interviews deduktiv ausgewertet.

Ergebnisse: Die Interviewstudie soll Formen der Unterstützung für Hausärzt*innen und Patient*innen zu Bewegung bei chronischen Rückenschmerzen untersuchen. Erste Ergebnisse werden im September vorliegen.

Diskussion: Es stellt eine Herausforderung dar Patient*innen mit chronischen Rückenschmerzen nachhaltig zu Bewegung zu motivieren. Hierbei sind Individualisierung der Bewegungstherapie, Patientenpräferenzen und das Gefühl, selbst für die Entscheidung zur Bewegung verantwortlich zu sein, wichtige Einflussfaktoren. Darüber hinaus können gemeinsame Entscheidungen von Arzt und Patient (Shared Decision Making) mit konkreten Zielsetzungen für den Patienten eine Verhaltensänderung erleichtern.

Take Home Message für die Praxis: Die Interviewstudie soll Unterstützungsstrategien für Hausärzt*innen und Patientinnen zur Behandlung von chronischen Rückenschmerzen aufzeigen.