gms | German Medical Science

55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Lübeck, 16. - 18.09.2021

(Daten-)Genossenschaften im Gesundheits- und Sozialwesen als neuer Weg in die Digitalisierung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Romy Lauer - Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Allgemeinmedizin, Bochum, Deutschland
  • Jennifer Bosompem - Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Allgemeinmedizin, Bochum, Deutschland
  • Sebastian Merkel - Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Sozialwissenschaft, Bochum, Deutschland
  • Henrike Langer - Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Sozialwissenschaft, Bochum, Deutschland
  • Peter Naeve - Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Sozialwissenschaft, Bochum, Deutschland
  • Horst Christian Vollmar - Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Allgemeinmedizin, Bochum, Deutschland
  • Ina Otte - Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Allgemeinmedizin, Bochum, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Lübeck, 16.-18.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocV-03-03

doi: 10.3205/21degam013, urn:nbn:de:0183-21degam0131

Veröffentlicht: 17. September 2021

© 2021 Lauer et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Das Potential digitalisierter gesundheitsbezogener Daten liegt in der effizienteren Gestaltung der Gesundheitsversorgung und kann Arztpraxen relevante Daten für das eigene Patientenmanagement liefern. Hierbei bieten (Daten-)Genossenschaften eine Möglichkeit der sicheren Datenverwaltung unter Wahrung der Patientenhoheit. Bisher liegen hierzu jedoch kaum Forschungsergebnisse vor.

Fragestellung: Welche (Daten-)Genossenschaften existieren im Gesundheits- und Sozialwesen und was können wir aus ihnen für die Implementierung einer Genossenschaft und deren Einsatz in der Allgemeinmedizin ableiten?

Methoden: Ein Scoping-Review wurde anhand von etablierten Leitfäden durchgeführt. Die Suche erfolgte in neun Datenbanken anhand von vier Suchbegriff-Kombinationen der Begriffe Primärversorgung, Sozial- und Gesundheitsversorgung und (Daten-)Genossenschaften und wurde um die Durchsicht von grauer Literatur ergänzt. Es wurden Artikel eingeschlossen, die eine (Daten-)Genossenschaft im Bereich Primär-, Sozial- und Gesundheitsversorgung beschreiben. Ausgeschlossen wurden Kooperationen ohne Genossenschaftsbezug. Nach einem Pretest sichteten jeweils zwei Reviewer*innen den Titel/Abstract und den Volltext; divergierende Einschätzungen wurden durch Diskussion gelöst.

Ergebnisse: Von 7.596 identifizierten Artikeln blieben nach Ausschluss von Duplikaten 4.022 Artikel für das Titel- und Abstract-Screening. Nach der Aussortierung von irrelevanten Artikeln verblieben 277 Artikel für das Volltext-Screening. Derzeit werden die Daten ausgewertet, die Ergebnisse werden bis zum Kongress vorliegen.

Diskussion: Eine systematische Erfassung und Auswertung von (Daten-)Genossenschaften und ihren Strukturen kann Erkenntnisse für die Implementierung einer Genossenschaft und ihren Nutzen für die Allgemeinmedizin, z.B. beim Monitoring des Lebensstils, liefern. Beim Beschreiten dieser neuen Wege bleibt die Patientenhoheit gewährleistet.

Take Home Message für die Praxis: (Daten-)Genossenschaften im Gesundheits- und Sozialwesen können unter Wahrung der Patientenhoheit ein Forschungsfeld für allgemeinmedizinische Einrichtungen sein und zeitgleich Patient*innendaten für die Versorgung in der Allgemeinmedizin liefern.