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Übereinstimmung von hausärztlicher Einschätzung und geriatrischem Assessment bei der Schweregradbeurteilung des Frailty-Syndroms – eine Querschnittsanalyse
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Veröffentlicht: | 17. September 2021 |
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Hintergrund: Das geriatrische Frailty-Syndrom bezeichnet einen körperlichen Gebrechlichkeitszustand, der mit verminderter Lebenserwartung und erhöhten Risiken für Polypharmakotherapie, Verwirrtheitszustände, Stürze und Krankenhauseinweisungen verbunden ist. Das Syndrom umfasst verschiedene Dimensionen von Gesundheit, wie z.B. Mobilität, Aktivität und Kognition. Die rechtzeitige Erkennung kann zur Ergreifung präventiver Maßnahmen beitragen.
Fragestellung: Kann der Einsatz der CSHA Clinical Frailty Scale (Rockwood et al., 2005) bei der Schweregradbeurteilung des Frailty-Syndroms in der hausärztlichen Praxis zu einer zuverlässigen Diagnose des Gebrechlichkeitszustands führen?
Methoden: Im Rahmen der cluster-randomisierten multizentrischen COFRAIL-Interventionsstudie wurde bei 383 Patient:innen aus 86 Hausarztpraxen zur Baseline ein umfangreiches geriatrisches Assessment durchgeführt. Vor Beginn des Assessments hatten die behandelnden Hausärzt:innen den Fraility-Grad der Patient:innen mit der CSHA Clinical-Frailty-Scale beurteilt. Die Daten des geriatrischen Assessments wurden durch den Hausbesuch einer Study Nurse erhoben. Die Baseline-Ergebnisse sollen durch eine deskriptive, statistische Auswertung auf die Übereinstimmung mit der hausärztlichen Einschätzung des Gebrechlichkeitsgrads geprüft werden.
Ergebnisse: Die vorläufige Analyse der soziodemographischen Daten in der COFRAIL-Gesamtkohorte ergab ein Durchschnittsalter von 83,5 Jahren (SD=6,17). 68,3% waren weiblich, die durchschnittliche Zahl der Medikamente betrug 9,32 (SD=3,60). Zum Kongress werden die vollständigen Ergebnisse der Auswertung vorliegen.
Diskussion: Zeigt sich in der Analyse, dass das Globalurteil der Hausärzt:innen mit den Ergebnissen des geriatrischen Assessments übereinstimmt, spricht das dafür, dass die CSHA-Clinical- Frailty-Scale gut für den Einsatz in der hausärztlichen Praxis geeignet ist und mittels eines einfach und schnell durchzuführenden Messinstruments eine zuverlässige Einschätzung von Gebrechlichkeit gewährleistet wird.
Take Home Message für die Praxis: Intuitive ärztliche Einschätzungen des Frailty-Grads von geriatrischen Patient:innen sind zur Prognoseabschätzung und Therapieplanung oft notwendig und hilfreich. Dabei sollten Hausärzt:innen jedoch stets kritisch hinterfragen, ob in ihrer globalen Einschätzung einzelne Aspekte der Gebrechlichkeit wie z.B. Mobilität oder Kommunikationsfähigkeit über- oder unterrepräsentiert sind.