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Rollenbilder im Wandel: Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Allgemeinmedizin – Chancen, Hemmnisse und Herausforderungen
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Veröffentlicht: | 11. September 2019 |
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Hintergrund: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein zentrales Thema für die Tätigkeit in der Allgemeinmedizin und damit für die Gewinnung des allgemeinmedizinischen ärztlichen Nachwuchses [1], [2]. Bei vorhandenem Hausarztmangel ergibt sich ein konfliktreiches Spannungsfeld: Die Bedarfe der nachfolgenden Generation sind ein zunehmender Wunsch nach Teilzeit, Lebensphasen in Anstellung und die Notwendigkeit eines Nebeneinanders von verschiedenen Arbeitsformen [2]. Gleichzeitig sind die Kontinuität der Versorgung und eine langfristige Arzt-Patienten-Beziehung beschriebene Kerninhalte der Allgemeinmedizin [3], [4], [5]. Die erlebte Anamnese ist Basis der hausärztlichen Entscheidungsfindung [3], [5]. Mahnende Stimmen beschreiben: Die sinkende Zahl an Nachwuchs sei u.a. durch die Zunahme von Ärztinnen verursacht [2] und der „Mensch im Mittelpunkt“ als Prinzip hausärztlicher Versorgung sei bedroht [5]. Steht damit die Profession der Allgemeinmedizin bezüglich Quantität und Qualität auf dem Spiel?
Zielgruppe: Dieser Workshop richtet sich an alle Ärztinnen und Ärzte, die mit dem Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf konfrontiert sind.
Didaktische Methode: Einstieg in das Thema, moderierte Kleingruppenarbeit mit Sammeln von Best-Practice-Erfahrungen und den jeweiligen Chancen und Hemmnissen, Zusammentragen der Ergebnisse und Diskussion von Lösungsansätzen und Handlungsbedarfen.
Ziele: Ziel des Workshops ist, lösungsorientiert und unter kritischer Betrachtung Best-Practice-Modelle für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu sammeln und die Entwicklung einer Orientierungshilfe für zeitgemäße und zukunftsfähige Arbeitszeitmodelle für Ärztinnen und Ärzte in der Allgemeinarztpraxis anzustoßen, ohne die Anforderungen an eine gute Allgemeinmedizin aus den Augen zu verlieren. Damit soll die Weiterentwicklung der DEGAM Zukunftspositionen unterstützt werden.
Geschätzte Anzahl Teilnehmern/innen: bis max. 30 Teilnehmende
Kurzvorstellung des/r Workshop Leiters/in: Dr. Sandra Stengel ist Fachärztin für Allgemeinmedizin und Mutter von zwei Kindern. Sie ist als angestellte Ärztin in einer ländlichen Hausarztpraxis und als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Universitätsklinikum Heidelberg im Kompetenzzentrum Weiterbildung Baden-Württemberg tätig.
Literatur
- 1.
- Roos M, Watson J, Wensing M, Peters-Klimm F. Motivation for career choice and job satisfaction of GP trainees and newly qualified GPs across Europe: a seven countries cross-sectional survey. Educ Prim Care. 2014 Jul;25(4):202-10.
- 2.
- van den Bussche H, Boczor S, Siegert S, Nehls S, Selch S, Kocalevent RD, Scherer M. Die Resultate von sechs Jahren Weiterbildung für die hausärztliche Versorgung in Deutschland – Ergebnisse der KarMed-Studie (Teil 2) [The Results of Six Years Postgraduate Vocational Training for Primary Medical Care in Germany – Results of the KarMed-study (Part 2)]. Z Allg Med. 2019;95(1):9-13. DOI: 10.3238/zfa.2019.0009–0013
- 3.
- Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Hrsg. DEGAM-Zukunftspositionen: Allgemeinmedizin – spezialisiert auf den ganzen Menschen. 2012.
- 4.
- Panattoni L, Stone A, Chung S, Tai-Seale M. Patients report better satisfaction with part-time primary care physicians, despite less continuity of care and access. J Gen Intern Med. 2015 Mar;30(3):327-33. DOI: 10.1007/s11606-014-3104-6
- 5.
- Abholz HH. Der Mensch im Mittelpunkt? – Über den gesuchten Weg zwischen ärztlicher Expertise und EbM-Leitlinien. Z Allg Med. 2017;93(11):445-9. DOI: 10.3238/zfa.2017.0445–0449