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53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Erlangen, 12. - 14.09.2019

Das Update der DEGAM-S3-Leitlinie Schlaganfall: Was ist neu, was ist wichtig für die hausärztliche Versorgung?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Frederik M. Mader - Gemeinschaftspraxis für Hausärztliche Versorgung, Nittendorf, Deutschland
  • Reto Schwenke - Hausarztpraxis Schwenke und Norrmann, Walzbachtal, Deutschland
  • Cathleen Muche-Borowski - Leitlinienentwicklungsstelle der DEGAM, Deutschland; Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Allgemeinmedizin, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Hamburg, Deutschland
  • Anne Barzel - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin) Lehrstuhl für Innovation und Zusammenarbeit in der ambulanten Gesundheitsversorgung, Witten, Deutschland

53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Erlangen, 12.-14.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocSym3-01

doi: 10.3205/19degam215, urn:nbn:de:0183-19degam2157

Veröffentlicht: 11. September 2019

© 2019 Mader et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die DEGAM-S3-Leitlinie Schlaganfall von 2012 wird seit 2016 aktualisiert. Unter der Koordination eines Teams aus der Ständigen Leitlinienkommission (SLK) wurden multidisziplinäre Arbeitsgruppen gegründet, die die Themen Prävention, Akuttherapie und Rehabilitation bearbeiteten.

Fragestellung: Nach einer extensiven Literaturrecherche zu aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien und anderen relevanten Publikationen wurden die Quelldaten mittels des DELBI-Instruments hinsichtlich Ihrer methodischen Qualität untersucht. Die selektierten Quell-Leitlinien dienten den einzelnen Arbeitsgruppen als Grundlage für die Formulierung und Verabschiedung von Empfehlungen in mehreren Präsenztreffen und einer Reihe von Delphi-Abstimmungen.

Methoden: Im Vortrag werden zentrale Empfehlungen des Leitlinien-Updates vorgestellt, die neu aufgenommen worden sind oder die die hausärztliche Versorgung von Schlaganfallpatienten verändern (z. B. TIA-Management, orale Antikoagulation (OAK), duale Thrombozytenaggregationshemmung (TAH), Lipidmanagement, Management des kryptogenen Schlaganfalls, Heil- und Hilfsmittelversorgung).

Ergebnisse: Einzelne beteiligte Fachgesellschaften bewerten die vorhandene Evidenz aus Studien und Quell-Leitlinien stellenweise unterschiedlich. Der Weg zur Konsensfindung (bzw. zum Nicht-Zustandekommen eines Konsenses) wird aufgezeigt. Zentrale Positionen der aktualisierten DEGAM-Schlaganfall-Leitlinie wie Management der TIA, der OAK, der TAH und rationale Verordnung von Heilmitteln werden illustriert.

Diskussion: Hausärzte sehen sich mit großen Unsicherheiten konfrontiert bei der Behandlung von Schlaganfallpatienten bzw. beim Management von Schlaganfall-Risikofaktoren, weil mitunter divergierende und nicht einheitlich akzeptierte Therapieverfahren (z. B. NOAK vs. Vitamin K-Antagonisten) oder Therapieziele (LDL-Cholesterinsenkung) die Orientierung erschweren.

Take Home Message für die Praxis: Die aktualisierte DEGAM-Leitlinie wird Hausärzten die Behandlung ihrer Schlaganfallpatienten und das Management der Risikofaktoren erleichtern.