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53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Erlangen, 12. - 14.09.2019

Laborwerte im Zeitalter von FAKE-NEWS

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Bettina Engel - Universität Oldenburg, Abteilung für Allgemeinmedizin, Oldenburg, Deutschland

53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Erlangen, 12.-14.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocSLM-02

doi: 10.3205/19degam200, urn:nbn:de:0183-19degam2000

Veröffentlicht: 11. September 2019

© 2019 Engel.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ich dachte immer es gäbe indiskutable Fakten in der Medizin, an die man sich halten kann – Laborwerte gehörten dazu!

Jedoch bin ich bei der Recherche über ein anderes Thema über die sog. „Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen“ (Rili-BÄK) gestolpert. Die Rili-BÄK regelt die internen und externen Qualitätssicherungen laborchemischer Untersuchungen. In der Richtlinie existiert eine Liste von allen Laborparametern, für welche die Labore, die die entsprechende Laborleistung anbieten, regelmäßig (i.d.R. jedes Quartal) an sogenannten externen Ringversuchen von Referenzinstitutionen teilnehmen müssen.

Diese Liste beinhaltet auch die sog. tolerierte relative Messabweichung des Messergebnisses vom festgelegten Zielwert in Prozent (+/-) bei einem sogenannten Ringversuch.

Mir und den befragten Kollegen zumindest waren diese tolerierten, zum Teil eklatanten Messabweichungen nicht klar. Da es Konsequenzen für uns Hausärzte bzw. unsere Patienten haben kann, finde ich es enorm wichtig, diesen Aspekt ins Bewusstsein zu rufen.

Fragestellung/Diskussionspunkt: Ziel dieser Arbeit war es, alle hausärztlich relevanten Laborparameter auf deren geforderte Messgenauigkeit auszuarbeiten, um diesen „Unsicherheitsfaktor“ bei der Behandlung unserer Patienten berücksichtigen zu können.

Inhalt: Bei einem genauen Blick in die Liste wurde mir plümerant …… Messabweichungen von bis zu 70% in beide Richtungen (+/-) vom geforderten Zielwert im Ringversuch sind erlaubt. Sprich Entscheidungsgrenzen ab wann ein Patient zum Beispiel als Diabetiker bezeichnet werden sollte, können durchaus weniger dogmatisch bewertet werden.

Der Vortrag wird sich auf humoristische, „trumpesque“ Weise dem Thema widmen.

Take Home Message für die Praxis: Im Zeitalter von Richt- und Leitlinien ist ein kritischer Blick auf Laborwerte meines Erachtens nach mehr als angebracht, da diese ggf. nebenwirkungsreiche Konsequenzen für unsere Patienten haben können.