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53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Erlangen, 12. - 14.09.2019

Fragebogenentwicklung zur Messung von Einstellung und Erwartung gegenüber Online-Interventionen von Hausärzten, Medizinischen Fachangestellten und Patienten mit psychischen Erkrankungen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Maria Hanf - Goethe Universität, Institut für Allgemeinmedizin, Deutschland
  • Karola Mergenthal - Goethe Universität, Institut für Allgemeinmedizin, Deutschland

53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Erlangen, 12.-14.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP05-02

doi: 10.3205/19degam149, urn:nbn:de:0183-19degam1497

Veröffentlicht: 11. September 2019

© 2019 Hanf et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Innerhalb des Innovationsfondprojekts PREMA (eHealth gestütztes Case-Management für psychisch Erkrankte in der hausärztlichen Primärversorgung) werden Einstellungen und Erwartungen von Hausärzten (HA), Medizinischen Fachangestellten (MFA) und Patienten (PAT) gegenüber einer neuartigen Behandlungsmethode evaluiert. Behandelt werden Patienten mit Depression und/oder Angst-/Panikstörungen in der hausärztlichen Primärversorgung. Die Intervention besteht aus einem strukturierten Übungsprogramm mit persönlichen Terminen zwischen HA und PAT, regelmäßigen Telefonterminen zwischen MFA und PAT, und der Unterstützung durch eine Online-Plattform. Mithilfe eines Fragebogens soll u.a. die Veränderung der Einstellungen und Erwartungen gegenüber der Nutzung/Anwendung einer Online-Plattform erhoben werden.

Fragestellung: Welche Dimensionen liegen der Fragebogenentwicklung zur Messung von Einstellung und Erwartung von Hausärzten, Medizinischen Fachangestellten und Patienten gegenüber einer Online-Plattform zugrunde?

Methoden: Die Fragebogenkonstruktion erfolgte auf der Grundlage einer Literaturrecherche. Im Ergebnis zeigte sich ein nur geringer theoretischer Kenntnisstand bezüglich der Einstellungsmessung gegenüber Online-Plattformen. Zunächst wurde ein großer Itempool mit verschiedenen Subskalen zusammengestellt. Im interdisziplinären Team erfolgte die Auswahl geeigneter Items aus bereits validierten Fragebögen, die sich nach den zu untersuchenden Merkmalen der Hauptstudie „PREMA“ richteten. Anschließend wurden im Konsensusverfahren einzelne Items verschiedenen Dimensionen zugeordnet. Mit dieser ersten Itemliste erfolgte ein kognitiver Pretest durch die Anwendung der Think-Aloud-Methode. Durch die Pretests wurden Items identifiziert, die zu Verständnisproblemen führten. Diese wurden anschließend umformuliert oder gestrichen. In einem weiteren Pre-Test wurde die Verständlichkeit/Handhabbarkeit erneut getestet.

Ergebnisse: In dem Fragebogen zur Erfassung der Einstellung gegenüber einer Online-Plattform werden folgende Dimensionen abgefragt: Skepsis, Risikowahrnehmung, Vertrauen in die therapeutische Wirksamkeit, Defizite durch Technisierung, Vorteile durch Anonymität und Akzeptanz von Online-Interventionen, erfragt.

Diskussion: In der PREMA-Studie kommt der Fragebogen bei HA, MFA und PAT zu Studienbeginn, nach 6 und 12 Monaten Interventionsdauer zum Einsatz.

Take Home Message für die Praxis: Die Ergebnisse der Fragebogenerhebung können wichtige Aspekte für eine erfolgreiche Implementierung von Online-Interventionen in die Regelversorgung der hausärztlichen Primärversorgung liefern. Weiterhin können Prädiktoren zu positiven und negativen Einstellungen und Erwartungen abgeleitet werden.