gms | German Medical Science

53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Erlangen, 12. - 14.09.2019

Einstellungen und Erfahrungen von Medizinstudierenden mit wechselseitigen Untersuchungen (Peer physical exam) im Grundkurs klinische Untersuchung

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • presenting/speaker Johannes Mathias Porz - Universität Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
  • Eva Münster - Universität Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
  • Birgitta Weltermann - Universität Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland

53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Erlangen, 12.-14.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP03-08

doi: 10.3205/19degam138, urn:nbn:de:0183-19degam1381

Veröffentlicht: 11. September 2019

© 2019 Porz et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die körperliche Untersuchung zählt zu den Kernkompetenzen der hausärztlichen und allgemeinmedizinischen Versorgung. Zur Vermittlung dieser Fertigkeiten wird am Anfang der klinischen Ausbildung das wechselseitige Untersuchen der Medizinstudierenden (im Englischen: peer physical examination) als didaktische Strategie eingesetzt. Dabei erlernen Studierende unter Anleitung durch Tutoren bzw. Dozenten die Grundtechniken der klinischen Untersuchung. Ein optimaler Lernerfolg setzt u.a. voraus, dass Studierende sich bei dem wechselseitigen Körperkontakt wohl fühlen und nicht durch emotionale Aspekte wie Nähe-Distanz oder Schamgefühle beeinträchtigt sind. Da in Einzelkommentaren in Evaluationen und unsere Erfahrungen als Dozenten darauf hindeuten, dass hier mögliche Barrieren für einen optimalen Lernerfolg bestehen, wird diese Studie entwickelt.

Fragestellung: Gibt es seitens der beteiligten Medizinstudierenden subjektive Hemmnisse und/oder fördernde Faktoren bei den wechselseitigen körperlichen Untersuchungen? Sind aufgrund dieser Erkenntnisse Veränderungen des Lehrformats und/oder der Lehrmethoden erforderlich?

Methoden: Diese Querschnittsstudie mittels standardisiertem, schriftlich und anonym auszufüllenden Fragebogen wird im Wintersemester 2019/20 im Anschluss an die Unterrichtseinheit Grundkurs Klinische Untersuchung unter den beteiligten Medizinstudierenden der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn durchgeführt werden (n=ca. 200).

Ergebnisse: Die Ergebnisse werden die subjektive Erfahrung der Studierenden beschreiben, so dass Möglichkeiten zur Verbesserung dieses Unterrichtsformates entwickelt werden können, um die Güte der klinischen Ausbildung zu sichern. Insbesondere werden individuelle Hindernisse beim Erlernen der Untersuchungsfähigkeiten detektiert werden.

Diskussion: Auf dem Hintergrund der internationalen Forschung zielt diese Studie darauf, die subjektive Sicht von Studierenden auf Peer-Untersuchungen erstmalig in Deutschland zu erheben.

Take Home Message für die Praxis: Eine optimale Gestaltung des Grundkurs Klinische Untersuchung, die auch das subjektive Empfinden der Körperlichkeit von Studierenden einbezieht, ist notwendig, damit beste Voraussetzungen für Einsatz im Praxisalltag – von Famulaturen über Blockpraktika bis in das Praktische Jahr – geschaffen werden. Im Sinn der CANMED-basierten Ausbildung können dann in jeder Ausbildungsstufe immer mehr praktische Kenntnisse erworben und verfeinert werden.