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53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Erlangen, 12. - 14.09.2019

Soziale Eingebundenheit bei Ärzt*innen in Weiterbildung zum Allgemeinarzt

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Eva Maria Lösch - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Allgemeinmedizinisches Institut, Erlangen, Deutschland
  • presenting/speaker Nikoletta Lippert - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Allgemeinmedizinisches Institut, Erlangen, Deutschland
  • Marco Roos - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Allgemeinmedizinisches Institut, Erlangen, Deutschland

53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Erlangen, 12.-14.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP03-03

doi: 10.3205/19degam133, urn:nbn:de:0183-19degam1339

Veröffentlicht: 11. September 2019

© 2019 Lösch et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Mit der Umsetzung des §75a des SGB V zur Einrichtung von Kompetenzzentren Weiterbildung wurde erstmalig der gesetzliche Auftrag gegeben die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin in Qualität und Effizienz zu verbessern. Zu den obligaten Aufgaben gehört unter anderem ein weiterbildungsbegleitendes Seminarprogramm. Das Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin Bayern (KWAB) bietet Ärzt*innen in Weiterbildung vier „Seminartage Weiterbildung Allgemeinmedizin“ (SemiWAM) pro Jahr an. Neben der inhaltlichen Qualifizierung sollen die SemiWAM die Identifikation als Allgemeinmediziner*in und somit die Motivation für die Facharztweiterbildung, stärken. Für die Motivation sind laut der Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan (1971) drei psychologische Grundbedürfnisse essentiell. Diese Grundbedürfnisse sind Kompetenz- und Autonomieerleben sowie soziale Eingebundenheit.

Fragestellung: Wie hoch ist die soziale Eingebundenheit bei den am SemiWAM teilnehmenden Ärzt*innen in Weiterbildung? Lässt sich ein Zusammenhang in Bezug auf Teilnahmehäufigkeit an den SemiWAM aufzeigen?

Methoden: Mittels der Need Satisfaction and Frustration Scale (NSFS) wird die soziale Eingebundenheit der Teilnehmer der SemiWAM erfasst. Zusätzlich wird das Commitment erfragt sowie weitere potentielle Einflussfaktoren. Es findet an vier Terminen eine Erhebung vor Beginn und nach Ende eines Seminartages statt.

Ergebnisse: Es wird erwartet, dass die Ärzt*innen in Weiterbildung eine hohe Ausprägung an sozialer Eingebundenheit aufweisen, welche mit einem hohen Commitment einhergeht, die Facharztausbildung erfolgreich absolvieren zu wollen. Ferner wird angenommen, dass soziale Eingebundenheit positiv mit der Anzahl an teilgenommenen SemiWAM korreliert.

Diskussion: Zahlreiche Faktoren bedingen die Motivation für ein bestimmtes Verhalten. Mit dieser Studie wird ein Beitrag zur Diskussion der Notwendigkeit von Strukturen wie Kompetenzzentren Weiterbildung Allgemeinmedizin geleistet. Neben der medizinisch inhaltlichen Weiterbildung scheinen wichtige psychologische Grundbedürfnisse wie soziale Eingebundenheit, Autonomie und Kompetenzerleben ein ebenso starkes Gewicht zu haben und sollten bestmöglich gestärkt werden.

Take Home Message für die Praxis: Die SemiWAM sollten nicht nur auf den bilateralen Informationsaustausch zwischen Lehrenden und Teilnehmenden reduziert werden, sondern deren Gestaltung auf motivationale Hintergrundvariablen ausgerichtet sein.