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53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Erlangen, 12. - 14.09.2019

„Notfälle in der hausärztlichen Praxis“ und „Der Ärztliche Bereitschaftsdienst“ – zwei innovative Lehrveranstaltungen im Rahmen der allgemeinmedizinischen Lehre

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Thomas Ruppert - Universitätsklinikum Erlangen, Allgemeinmedizinisches Institut, Erlangen, Deutschland
  • Stefanie Ott - Universitätsklinikum Erlangen, Allgemeinmedizinisches Institut, Erlangen, Deutschland
  • Thomas Kühlein - Universitätsklinikum Erlangen, Allgemeinmedizinisches Institut, Erlangen, Deutschland
  • Marco Roos - Universitätsklinikum Erlangen, Allgemeinmedizinisches Institut, Erlangen, Deutschland

53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Erlangen, 12.-14.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV61-05

doi: 10.3205/19degam098, urn:nbn:de:0183-19degam0982

Veröffentlicht: 11. September 2019

© 2019 Ruppert et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Allgemeinärztliches Handeln ist einerseits durch das Wissen um die psycho-sozialen Hintergründe der betreuten Patienten und durch ein begleitend beratendes Verhalten geprägt. Andererseits ist der Hausarzt in der Praxis mit akuten einen bedrohlichen Verlauf nehmenden Erkrankungen konfrontiert. Bei unbekannten Patienten und im Ärztlichen Bereitschaftsdienst (ÄBD) ist eine rasche Entscheidungsfindung und Notfallkompetenz nötig um abwendbar gefährliche Verläufe zu detektieren, richtige Maßnahmen einzuleiten und lebensbedrohliche Situationen bis zum Eintreffen des Rettungsdiensts zu beherrschen.

Fragestellung: Die sichere Beherrschung von Maßnahmen und das Arbeiten nach Algorithmen im Team stellen in lebenbedrohlichen Situationen eine große Herausforderung dar. Wie können erlernte notfallmediznische Skills aus dem klinischen Umfeld auf die Realität der hausärztlichen Praxis übertragen und mit Studierenden trainiert werden?

Alle niedergelassenen Fachärzte sind verpflichtet, am Ärztlichen Bereitschaftsdienst teilzunehmen. Wie kann ein Einblick in die nötigen Anforderungen, die benötigten Fertigkeiten und die notwendige ärztliche Haltung den Studierenden nahegebracht werden?

Methoden: Im Tagesseminar für PJ-Studierende „Notfälle in der hausärztlichen Praxis“ werden notfallmedizinische skills, wie die i.v.-line, die Sicherung des Atemwegs, der Einsatz des Defibrillators, der Basic Life Support wiederholt und auf Fallbeispiele zu typischen Notfällen der hausärztlichen Praxis angewendet.

Im Wahlfach „Ärztlicher Bereitschaftsdienst“ wird in einem theoretischen Teil in die Organisation und die Schnittstellen des ÄBD und das Arbeiten nach Leitsymptomen eingeführt. Ein Praktikum beinhaltet das Begleiten des Lehrarztes bei seiner Tätigkeit in der Notfallpraxis und im Fahrdienst. Erfahrenes wird am Ende gemeinsam in einem Seminar reflektiert und vertieft.

Ergebnisse: Zum Zeitpunkt des DEGAM Kongresses werden die Erfahrungen und Evaluationsergebnisse beider Lehrveranstaltungen präsentiert.

Diskussion: Der Beitrag stellt die Konzeption und erste Erfahrung mit den angeführten Lehrveranstaltungen vor. Auf dieser Basis möchten wir geeignete Methoden zur Vermittlung der Schnittstelle Allgemeinmedizin/Notfallmedizin diskutieren.

Take Home Message für die Praxis: Ein Heranführen der Studierenden an die sichere Beherrschung von Notfällen und die typische Arbeitsweise im Ärztlichen Bereitschaftsdienst minimiert spätere Ängste und Unbehagen und kann dazu beitragen sich für das Fach Allgemeinmedizin zu entscheiden.