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53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Erlangen, 12. - 14.09.2019

Unterschiede in wesentlichen Aspekten der hausärztlichen Versorgung zwischen Fachärzten für Allgemeinmedizin und hausärztlich tätigen Internisten – eine Sekundärdatenanalyse

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Christoph Strumann - Universität zu Lübeck, Institut für Allgemeinmedizin, Deutschland
  • Timo Emcke - Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, Deutschland
  • Jost Steinhäuser - Universität zu Lübeck, Institut für Allgemeinmedizin, Deutschland

53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Erlangen, 12.-14.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV34-01

doi: 10.3205/19degam065, urn:nbn:de:0183-19degam0659

Veröffentlicht: 11. September 2019

© 2019 Strumann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Unterschiede bezüglich der Durchführungsrate von hausärztlichen Prozeduren zwischen Fachärzten für Allgemeinmedizin (AM) und hausärztlich tätigen Internisten (I) sind bekannt. In wie weit sich diese Gruppen in anderen, wesentlichen Bestandteilen der hausärztlichen Versorgung unterscheiden, ist indes weniger gut beschrieben.

Fragestellung: Ziel der Analyse war daher zu testen, welche Unterschiede zwischen AM und I bezüglich Hausbesuchen und unvorhergesehenen Inanspruchnahmen existieren.

Methoden: Auf Basis von Routinedaten der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holsteins aus dem dritten Quartal von 2018 wurden Unterschiede zwischen AM und I in der Abrechnung von verschiedenen Gebührenziffern untersucht.

Ergebnisse: Im Studienzeitraum nahmen 1313 AM und 560 I an der hausärztlichen Versorgung in Schleswig-Holstein teil. Während 28% der AM im ländlichen Raum tätig waren, betrug der Anteil bei den Internisten nur 15%. Bei der Durchführungsrate von Hausbesuchen gab es zwischen AM und I keine nennenswerten Unterschiede (beide ca. 65%), die Anzahl der Besuche war bei den AM vor allem im ländlichen Raum mit 49,9 jedoch signifikant höher als bei den Internisten, die im Schnitt 37,3 Hausbesuche machten. Ähnliche Unterschiede konnten bei der unvorhergesehenen Inanspruchnahme gefunden werden.

Diskussion: In der vorliegenden Analyse konnten Unterschiede bezüglich der Häufigkeit von Hausbesuchen, der unvorhergesehenen Inanspruchnahme und Region, in der praktiziert wird in Gebührenziffern zwischen AM und I gefunden werden. Diese Ergebnisse könnten eine Diskussion anstoßen, ob die Weiterbildung für I ausreicht, um auf die hausärztliche Tätigkeit in ländlichen Regionen vorzubereiten.

Take Home Message für die Praxis: Unterschiede in der hausärztlichen Versorgung durch AM und I sollten stärker in der Weiterbildung und Bedarfsplanung berücksichtigt werden.