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53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Erlangen, 12. - 14.09.2019

PJ-Unterricht in der Allgemeinmedizin: Mentoring und Peer-Learning

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Julia Schnurr - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • Isabella Wolf - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • Christine Preiser - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung, Tübingen, Deutschland
  • Manuela Auer-Rebmann - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • Stefanie Joos - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • Roland Koch - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland

53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Erlangen, 12.-14.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV14-01

doi: 10.3205/19degam018, urn:nbn:de:0183-19degam0186

Veröffentlicht: 11. September 2019

© 2019 Schnurr et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Praktische Jahr (PJ) als Übergang zwischen Aus- und Weiterbildung stellt eine wichtige Schnittstelle dar, um Entwicklungspotenziale ärztlicher Kompetenzen bei Studierenden gezielt zu erkennen und zu fördern.

Um diese Potenziale zu verwirklichen, wurde der PJ-Unterricht in der Allgemeinmedizin an der Universität Tübingen ab November 2017 neu gestaltet. Es wurde von einem festen Curriculum mit vorgegebenen Inhalten abgesehen und die Studierenden in die Themenwahl stärker eingebunden.

Die didaktischen und methodischen Änderungen wurden begleitend evaluiert.

Fragestellung: Es sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wie die studentische Partizipation den Unterricht im PJ Allgemeinmedizin beeinflusst. Ziel ist es, ein Modell für studentengesteuerten PJ-Unterricht im Tertial Allgemeinmedizin zu entwickeln und Handlungsleitfäden für ärztliche Lehrpersonen abzuleiten, die auch standortübergreifend Anwendung finden können.

Methoden: Im Rahmen einer teilnehmenden Beobachtung beim PJ-Unterricht in der Allgemeinmedizin an der Universität Tübingen wurden in einem Beobachtungszeitraum von sieben Monaten (Juni bis Dezember 2018) Beobachtungsprotokolle angefertigt.

Die Auswertung der Protokolle erfolgt mit Hilfe der Grounded Theory, einem etablierten Ansatz aus der Sozialforschung zur systematischen Generierung und Kodierung qualitativer Daten.

Ergebnisse: Studentische Partizipation bietet die Chance, in der Schnittstelle zwischen Aus- und Weiterbildung relevante Themen in den Unterricht einzubringen. Gleichzeitig erfordert dies eine neue Art von Unterricht und eine veränderte Herangehensweise der Lehrperson abseits der „Sicherheit“ eines festen Curriculums. Die Analyse läuft derzeit noch, konkrete Ergebnisse werden auf dem Kongress präsentiert.

Diskussion: Basierend auf den Ergebnissen wird im nächsten Schritt ein didaktisches Modell erarbeitet. Dieses soll zum Verständnis von Peer-Learning, Mentoring und den Erfordernissen im Übergang zwischen Aus- und Weiterbildungsabschnitten beitragen.

Take Home Message für die Praxis: Der studentengesteuerte PJ-Unterricht stellt neue Herausforderungen an die ärztlichen Lehrpersonen. Aus dem erarbeiteten Modell sollen konkrete Handlungsleitfäden abgeleitet werden.