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52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

13.09. - 15.09.2018, Innsbruck, Österreich

Unterschiede zwischen Fachärzten für Allgemeinmedizin und hausärztlich tätigen Internisten bei der Anwendung von hausärztlichen Prozeduren – eine Sekundärdatenanalyse

Meeting Abstract

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  • C. Strumann - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Institut für Allgemeinmedizin, Lübeck, Deutschland
  • K. Flägel - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Institut für Allgemeinmedizin, Lübeck, Deutschland
  • J. Steinhäuser - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Institut für Allgemeinmedizin, Lübeck, Deutschland

52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Innsbruck, Österreich, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18degam257

doi: 10.3205/18degam257, urn:nbn:de:0183-18degam2571

Veröffentlicht: 10. September 2018

© 2018 Strumann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Neben Fachärzten für Allgemeinmedizin (AM) nehmen an der hausärztlichen Versorgung in Deutschland auch Internisten ohne Schwerpunktbezeichnung (I) teil. International wurde wiederholt gezeigt, dass sich die Versorgung von AM und I unterscheiden. In einer nationalen Studie wurden Unterschiede in der Prozedurdurchführung als ein wesentlicher Teil der praktischen medizinischen Versorgung in der Selbsteinschätzung von AM und I deutlich.

Fragestellung: Ziel der Analyse war zu testen, ob sich Unterschiede bei der Durchführung von Prozeduren zwischen AM und I anhand von Abrechnungsziffern finden lassen.

Methoden: Auf Basis von Routinedaten der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holsteins aus den jeweils ersten Quartalen von 2013 und 2015 wurden Unterschiede zwischen AM und I in der Durchführungsrate von 76 hausärztlichen Prozeduren untersucht. Die Prozedurenauswahl im Einheitlichen Bewertungsmaßstab folgte internationalen und eigenen Vorstudien zu hausärztlichen Prozeduren.

Ergebnisse: Im ersten Quartal 2013 bzw. 2015 nahmen 1.228 bzw. 1.227 AM und 447 bzw. 484 I an der hausärztlichen Versorgung in Schleswig-Holstein teil. Signifikante Unterschiede zeigten sich in beiden Jahren bei 28 der 76 Prozeduren hinsichtlich der beiden Facharztgruppen. AM führten signifikant häufiger als I Früherkennungsuntersuchungen, chirurgische Eingriffe und physikalisch-therapeutische Maßnahmen durch. Technisch orientierte Prozeduren (z.B. EKG-Messungen, Ultraschalluntersuchungen) wurden signifikant häufiger von I durchgeführt.

Diskussion: In der vorliegenden Analyse konnten Unterschiede bezüglich Abrechnungsziffern von hausärztlicher Prozeduren zwischen AM und I gefunden werden. Diese Ergebnisse könnten die Diskussion anstoßen, dass für die hausärztliche Tätigkeit häufige Prozeduren einheitlich beherrscht werden sollten, um eine umfassende Primärversorgung zu gewährleisten.

Take Home Message für die Praxis: Unterschiede in der hausärztlichen Versorgung durch AM und I sollten in der Weiterbildung und Bedarfsplanung berücksichtigt werden.