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Wie kommt Evidenzbasierte Medizin zum Patienten?
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Veröffentlicht: | 10. September 2018 |
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Hintergrund: Im Jahr 2006 hat eine Gruppe brustkrebsbetroffener Aktivistinnen eine Petition beim Deutschen Bundestag eingereicht. Die Frauen forderten evidenzbasierte, vollständige und unabhängige Patientenleitlinien und Entscheidungshilfen, Zugang zu allen medizinischen Informationen wie sie auch den Ärzten möglich sind sowie die informierte Einbeziehung in medizinische Entscheidungen bei Offenlegung aller Behandlungswege einschließlich der Möglichkeit der Nicht-Intervention. Zehn Jahre später erneuerten die Betroffenen in einem offenen Brief an den deutschen Bundesgesundheitsminister ihre Forderungen unter dem Titel „Patientinnenorientiert, evidenzbasiert, modular und digital: Frauengesundheitsnetzwerke fordern S4-Leitlinien für bessere Entscheidungsfindung in der Brustkrebsversorgung“. Die durch Evidenz informierte Patientenentscheidung ist ein Kernelement der Evidenzbasierten Medizin. Aber, selbst in zertifizierten Brustzentren findet informiertes partizipatives Entscheiden bisher nicht statt. So manche Patientenorganisation stellt inzwischen selbst evidenzbasiertes Informationsmaterial bereit. Die Einbeziehung von Gesundheitsfachpersonen in die Aufklärungs- und Entscheidungsprozesse kann die Umsetzung von Evidenzbasierter Medizin unterstützen. An Beispielen wie Brustkrebs und Diabetes mellitus wird gezeigt wie die Evidenz zu den Patienten und über diese zu den Ärzten kommt.