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52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

13.09. - 15.09.2018, Innsbruck, Österreich

Palliative Care in Südtirol im Zusammenspiel von Hausärzten und palliativmedizinischen Diensten: Eine Untersuchung über die Organisation der häuslichen Palliativversorgung und den aktuellen Stand der Umsetzung in Südtirol des italienischen Gesetzes 38/2010 über die Palliativbetreuung

Meeting Abstract

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  • G. Piccoliori - Südtiroler Akademie für Allgemeinmedizin, Bozen, Italien
  • A. Engl - Südtiroler Akademie für Allgemeinmedizin, Bozen, Italien
  • K. Gapp - Krankenhaus Bozen, Hospice und Palliativbetreuung, Bozen, Italien

52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Innsbruck, Österreich, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18degam237

doi: 10.3205/18degam237, urn:nbn:de:0183-18degam2370

Veröffentlicht: 10. September 2018

© 2018 Piccoliori et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Laut WHO ist Palliative Care ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Familien, die mit Problemen einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen – durch Lindern von Leiden, durch frühzeitiges Erkennen, exakter Beurteilung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art. 2010 wurde in Italien ein Gesetz über Palliative Care und Schmerztherapie (38/2010) verabschiedet, das die Schaffung von Betreuungs-Netzwerken anordnet. Dabei gliedert sich die häusliche Palliativbetreuung in einer Grundversorgung, wo der Hausarzt die Koordination innehat, und in einer spezialisierten Betreuung, wo ein interprofessionelles Palliative-Care-Team (PC) eingreift.

Fragestellung: Ziel dieser Studie ist es, die Organisation der häuslichen Palliativbetreuung und die Implementierung des Staatsgesetzes 38/2010 in Südtirol zu untersuchen, mit besonderem Schwerpunkt auf der Rolle des Hausarztes.

Methoden: Man wird offizielle Daten über die unterschiedlichen Betreuungsmodalitäten der Palliativpatienten in Südtirol gewinnen und diese mit den Vorgaben des Gesetzes 38/2010 vergleichen. Dabei wird man Sterberate der Palliativpatienten zu Hause je nach Versorgungsmodus evaluieren und Rolle der Allgemeinärzte erfassen.

Ergebnisse: Dieses Referat soll als Einleitung für das Nachfolgende über die Interventionsstudie „Förderung der Lebensqualität palliativer Patienten in häuslicher Betreuung in Südtirol“ dienen. Die endgültigen Ergebnisse der Erhebung werden beim Kongress vorliegen. Wir erwarten uns nur eine teilweise Implementierung palliativmedizinischer Netzwerke.

Diskussion: So wie auch im Rest Italiens wurde der löbliche Vorsatz des Staatsgesetzes 38/2010 palliativmedizinische multiprofessionelle Netzwerke zu bilden, wo die Hausärzte dennoch wichtige Rollen übernehmen, nur teilweise verwirklicht.

Take Home Message für die Praxis: Die angemessene Betreuungsform von Palliativpatienten besteht im Aufbau eines Palliativnetzes, wo die Rollen der verschiedenen Akteure je nach Kompetenz und Situationen klar festgelegt werden.