gms | German Medical Science

52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

13.09. - 15.09.2018, Innsbruck, Österreich

Die digitale Transformation der Medizin am Beispiel von mHealth-Apps – Eine Demokratisierung der Medizin durch neue digitale Anwendungen?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • D. Pichler - Technische Universität München, München, Deutschland

52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Innsbruck, Österreich, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18degam219

doi: 10.3205/18degam219, urn:nbn:de:0183-18degam2194

Veröffentlicht: 10. September 2018

© 2018 Pichler.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Im Zuge der weiten Verbreitung von Smartphones gewinnen Mobile Health (mHealth-)Apps einen stetig wachsenden Stellenwert im medizinischen Alltag. Smartphones ermöglichen durch ihre verschiedenen Sensoren das Aufzeichnen und Auswerten von gesundheitsbezogenen Parametern in einer bisher unerreichten Genauigkeit. So ist beispielsweise das sogenannte Self-Tracking vor allem im Sport und Fitness-Bereich dominierend, verbreitet sich aber zunehmend auch im Gesundheits- und Versorgungsbereich.

Fragestellung/Diskussionspunkt: Führen mHealth-Apps zu einer „Demokratisierung“ des Gesundheitswesens, also unter anderem zu einer besseren Erreichbarkeit von Informationen, mehr Partizipation und einer Steigerung des Self-Empowerments?

Inhalt: Mobile Health beinhaltet neu aufkommende mobile Kommunikations- und Netzwerktechnologien für das Gesundheitswesen und bezieht sich in Abgrenzung zu eHealth ausschließlich auf mobile Geräte. Die weltweite Anzahl der Downloads von mHealth-Apps ist rasant von 1,7 Milliarden im Jahr 2013 auf 3,7 Milliarden im Jahr 2017 gestiegen. Bedingt durch die heutzutage ubiquitäre Verbreitung von Smartphones und mobilem Internet insbesondere bei der jüngeren Bevölkerung nutzt fast jeder zweite Smartphone-Nutzer Apps im Bereich Gesundheit und Fitness. In diesem Bereich ist der Übergang zwischen nicht-medizinischen Apps und mHealth-Apps in der Regel fließend und oft schlecht zu beurteilen. Neue digitale Anwendungen haben das Potenzial, medizinische Informationen für eine breite Masse zugänglich zu machen. So bieten einige gesetzliche Krankenkassen erfolgreiche mHealth-Apps an (beispielsweise die Allergie-App „Husteblume“). Oft ist bei vielen Apps aber nicht klar, wer der Urheber der Anwendung ist, sowie ob und in welcher Art und Weise nutzerbezogene Daten gespeichert werden.

Take Home Message für die Praxis: Der Hausarzt ist daher ein sehr wichtiger Faktor zur Steigerung der Gesundheitskompetenz des Patienten, um den Durchblick im Dschungel der neuen digitalen Anwendungen zu bewahren.