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52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

13.09. - 15.09.2018, Innsbruck, Österreich

Gemeinsam gut entscheiden – eine „Choosing Wisely“ Initiative in Österreich

Meeting Abstract

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  • A. Glechner - Donau-Universität-Krems, Cochrane Österreich, Krems, Österreich
  • H. Bachler - Tiroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin, Innsbruck, Österreich
  • S. Rabady - Österreichische Gesellschaft für Allgemeinmedzin und Familienmedizin, Windigsteig, Österreich
  • K. Horvath - Medizinische Universität Graz, Institut für Allgemeinmedizin und Evidenzbasierte Versorgungsforschung, Graz, Österreich

52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Innsbruck, Österreich, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18degam212

doi: 10.3205/18degam212, urn:nbn:de:0183-18degam2125

Veröffentlicht: 10. September 2018

© 2018 Glechner et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In Österreich startete 2017 die Initiative „Gemeinsam gut entscheiden“ mit dem Ziel, ÄrztInnen im klinischen Alltag mit Empfehlungen zu unterstützen und dadurch eine Über- oder Unterversorgung bei medizinischen Leistungen zu vermeiden.

Fragestellung: Ziel des Projekts ist es, für den Fachbereich Allgemeinmedzin und Familienmedizin eine Top-5-Liste von Untersuchungen und Therapien zu erstellen, die wenig bis gar keinen nachweisbaren Nutzen haben oder sogar schaden können.

Methoden: Aus über 400 U.S.-„Choosing Wisely“ Initiative (CWI)-Empfehlungen, stufte das Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung (Medizinische Universität Graz) 131 als verlässlich ein und überprüfte zusätzlich mitteleuropäische CWI-Empfehlungen. Die Empfehlungen wurden jeweils mit hochwertigen S3-Leitlinien abgeglichen oder wenn keine Leitlinie existierte, wurde bewertet wie die Empfehlung erstellt wurde und ob eine relevante unterstützende Meta-Literatur vorhanden war. Die Auswahl der Top-5-Liste erfolgt in einem Delphi-Verfahren, das von Cochrane Österreich an der Donau-Universität Krems gemeinsam mit den ExpertInnen der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (ÖGAM) durchgeführt wird. In einem ersten Schritt wählten ExpertInnen der ÖGAM relevante Empfehlungen aus, die für das Delphi-Verfahren zur Verfügung stehen sollten. Im nächsten Schritt bewerten 14 ExpertInnen auf einer Likert-Skala von 1 (=am wenigsten wichtig) bis 5 (=sehr wichtig), welche Empfehlungen am wichtigsten sind, um die Versorgung der PatientInnen in Österreich zu verbessern. Alle ExpertInnen erhalten das Gesamtergebnis der ersten Abstimmung und bewerten die Empfehlungen nochmals. Bei sehr unterschiedlichen Meinungen, wird die Bewertung mit einer Kommentarfunktion verknüpft. Dieses Verfahren wird wiederholt mit dem Ziel, eine Top-5-Liste zu erstellen, für die im Team eine weitgehende Übereinstimmung besteht.