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Hintergrund: Medizinische Leitlinien sind zahlreich verfügbar und werden von Hausärztinnen/Hausärzten als wichtige Informationsquelle geschätzt. Die Implementierung evidenzbasierter Versorgung stockt jedoch, weil verfügbare Leitlinien im Praxisalltag aufgrund des Zeitaufwandes und der Umständlichkeit kaum einsetzbar sind. „IWIMED“ stellt kompakte, evidenzbasierte Point-of-Care-Informationen als Kurzleitlinien im App-Format zur Verfügung. Diese beinhalten auch eine korrespondierende Patienteninformation, welche die Ärztinnen/Ärzte über einen QR-Code direkt an ihren Patienten/ihre Patientin übermitteln können.

Fragestellung: Beeinflusst die Anwendung des „IWIMED-Kurzleitlinien“-Tools Ärztinnen/Ärzte hinsichtlich der Umsetzung evidenzbasierten Handelns in der Praxis? Wie beeinflusst die Vermittlung von verständlichen Informationen an den Patienten/die Patientin die subjektive Wahrnehmung der Arzt-Patient-Kommunikation?

Methoden: Die im Jahr 2017/2018 entwickelte App „IWIMED-Kurzleitlinien“ wird in einem Praxistest von Hausärztinnen/Hausärzten in Deutschland, Österreich und Südtirol gemeinsam mit Patienten/Patientinnen getestet. In einem mixed methods-Ansatz (Fragebogen, qualitatives Interview) werden sowohl die ärztliche-, als auch die Patientenseite qualitativ und quantitativ evaluiert.

Ergebnisse: Die Ergebnisse des Praxistest werden zum Kongress vorliegen.

Diskussion: Die Studie leistet einen wichtigen Beitrag, um die Bereitschaft von Ärztinnen/Ärzten und Patientinnen/Patienten zu evaluieren, neuere Medien wie Apps, Smartphones, Tablets als gemeinsame evidenzbasierte Informationsquelle in der Sprechstunde zu nutzen.

Take Home Message für die Praxis: Evidenzbasiertes, hausärztliches Handeln erfordert schnell verfügbare Informationen. Diese können durch moderne Medien wie Apps innerhalb der Sprechstunde zur Verfügung gestellt werden. Es bleibt abzuwarten, ob Ärztinnen/Ärzte und Patientinnen/Patienten diese Möglichkeiten annehmen und nutzen.