gms | German Medical Science

52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

13.09. - 15.09.2018, Innsbruck, Österreich

Bitte mehr Information über Asthmaschulungen – Unterschiede zwischen geschulten und nicht geschulten Asthmapatienten

Meeting Abstract

  • O. Atmann - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • N. Barth - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • C. U. Werner - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • K. Linde - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • A. Schneider - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland

52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Innsbruck, Österreich, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18degam126

doi: 10.3205/18degam126, urn:nbn:de:0183-18degam1260

Veröffentlicht: 10. September 2018

© 2018 Atmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Lediglich ungefähr ein Viertel der Asthmapatienten in Deutschland hat bislang eine Asthmaschulung wahrgenommen, obwohl die Wirkung von Asthmaschulungen auf wichtige Outcomes (z. B. Notaufnahme, Hospitalisation, Lebensqualität) gut belegt ist.

Fragestellung: Die Studie eruierte Unterschiede zwischen geschulten und nicht geschulten Asthmapatienten.

Methoden: Es erfolgte eine schriftliche Querschnittsbefragung von geschulten und nicht geschulten Asthmapatienten mit quantitativen und offenen Fragen. Die Studie wurde in einer großen bayrischen Lungenfacharztpraxis durchgeführt. Der sechsseitige Fragebogen umfasste Asthma-bezogene Fragen, offene Fragen zur Patientenschulung, Fragen zur Gesundheitskompetenz und zur elektronischen Gesundheitskompetenz. 65 geschulte und 64 nicht geschulte Asthmapatienten beteiligten sich an der Befragung. Es wurde eine multivariate logistische Regressionsanalyse zum Teilnahmeverhalten an Asthmaschulungen durchgeführt.

Ergebnisse: Geschulte Patienten nahmen im Vergleich zu nicht geschulten Patienten häufiger am Disease-Management-Programm teil (47%/11%; p-Wert in der multivariaten Regressionsanalyse =0,001), rauchten seltener (98%/83%; p=0,02) und hatten eher einen Asthma-Aktionsplan (22%/2%; p=0,008). Die Analyse der Freitextantworten nicht geschulter Asthmapatienten ergab, dass diese nicht ausreichend über Schulungen informiert worden. Sie versprachen sich von Asthmaschulungen einen Wissenszuwachs. Das vorhandene Wissen über Asthma erwarben sie sich vor allem bei Lungenfachärzten oder Hausärzten. Ungefähr ein Drittel gab an, sich eine Online-Asthmaschulung vorstellen zu können.

Diskussion: Die Auswertung der Daten legt nahe, dass bisher nicht geschulte Asthmapatienten noch intensiver durch behandelnde Hausärzte über die Bedeutung und den Wert von Asthmaschulungen informiert werden sollten. Für ungefähr ein Drittel der bisher nicht geschulten Patienten sind Online-Asthmaschulungen von Interesse.

Take Home Message für die Praxis: Hausärzte sollten öfter auf Asthma-Schulungen hinweisen.