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52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

13.09. - 15.09.2018, Innsbruck, Österreich

Die interprofessionelle Zusammenarbeit von Allgemeinmedizin, Ernährungstherapie, Krankenpflege und Diabetes Typ 2 Patienten im extramuralen Bereich in Südtirol (D2_ZIT) – Eine qualitative Studie

Meeting Abstract

  • H. M. Wieser - Claudiana, Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe, Forschung, Bozen, Italien
  • G. Piccoliori - Südtiroler Akademie für Allgemeinmedizin, Bozen, Italien
  • M. Siller - Südtiroler Sanitätsbetrieb, Pflegedirektion, Bozen, Italien
  • L. Zeni - Diabetes Union, Bozen, Italien
  • E. Comploj - Claudiana, Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe, Forschung, Bozen, Italien
  • H. Stummer - UMIT - University for Health Sciences, Medical Informatics and Technology, Department für Public Health, Versorungsforschung und HTA, Hall, Österreich

52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Innsbruck, Österreich, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18degam084

doi: 10.3205/18degam084, urn:nbn:de:0183-18degam0843

Veröffentlicht: 10. September 2018

© 2018 Wieser et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Eine dauerhafte Veränderung von Ess- und Bewegungsgewohnheiten kann Diabetes Typ 2 Patienten vor kardiovaskulären Komplikationen schützen. Aus der Literatur ist bekannt, dass beide Verhaltensbereiche entscheidend für eine optimale metabolische Einstellung sind und eine gute Abstimmung zwischen Fachpersonen und Patienten voraussetzen, um eine höhere Verhaltenswirksamkeit bei Patienten zu erzielen.

Fragestellung: Ziel der Studie D2_ZIT (Diabetes Typ 2 - Zusammenarbeit Im Territorium) ist es, die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Fachkräften und Patienten mit DM 2 in der wohnortnahen Versorgung in Südtirol zu untersuchen.

Methoden: In Einzelinterviews mit Allgemeinmedizin, Ernährungstherapie und Pflege in der extramuralen Versorgung werden Erfahrungen mit Veränderungen des Ess- und Bewegungsverhaltens bei Patienten sowie Qualität und Intensität der Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen erhoben. Parallel dazu werden Bedürfnisse von Patienten mit DM2 hinsichtlich der Zusammenarbeit und gemeinsamer Entscheidungsfindung untersucht und die Ergebnisse gegenübergestellt. Die Interviewpartner werden mittels purposeful sampling ausgewählt und mittels problemzentrierten Interviews zum Themenkomplex befragt. Die Interviews werden von Mitte März bis Ende Mai 2018 durchgeführt und mittels Content Analysis analysiert.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse zeigen, dass es wenig Verbindungen und Interaktionen zwischen den Gesundheitsberufen im extramuralen Bereich gibt. Die integrierende Figur für die interprofessionelle Zusammenarbeit und Kommunikation ist der Patient selbst, wobei ein gutes Arzt-Patienten-Verhältnis dies unterstützt. Endgültige Ergebnisse werden zum Zeitpunkt des Kongresses verfügbar sein und präsentiert werden.

Diskussion: Damit eine wohnortnahe Versorgung von DM2 Patienten gelingen und eine notwendige Veränderung von Ess- und Bewegungsgewohnheiten in dieser Patientengruppe erzielt werden kann, ist es zentral, die Qualität der interprofessionellen Zusammenarbeit zwischen den professionellen Fachkräften an Bedürfnisse der Patienten anzupassen.

Take Home Message für die Praxis: Praxisanalyse als Voraussetzung für Verbesserung.