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52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

13.09. - 15.09.2018, Innsbruck, Österreich

Ergebnisse einer Studierendenbefragung zur Bedeutung landärztlicher Medizin im Studium

Meeting Abstract

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  • S. Brenne - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin, Magdeburg, Deutschland
  • O. Normann - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin, Magdeburg, Deutschland
  • M. Herrmann - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin, Magdeburg, Deutschland

52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Innsbruck, Österreich, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18degam069

doi: 10.3205/18degam069, urn:nbn:de:0183-18degam0692

Veröffentlicht: 10. September 2018

© 2018 Brenne et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Durch das altersbedingte Ausscheiden von Allgemeinärzten/innen und die fehlende Nachbesetzung freier Praxen vor allem in ländlichen Gebieten zeichnet sich ein Mangel landärztlicher Versorgung ab, der sich in den kommenden Jahren noch verschärfen wird. Um Studierende frühzeitig für die regionale Unterversorgung zu sensibilisieren, bietet das Institut für Allgemeinmedizin (Magdeburg) seit 2014 das Wahlfach „Landärztliche Medizin“ an.

Fragestellung: Wie bewerten die Studierenden die Bedeutung landärztlicher Medizin im Studium? Spielt die eigene Sozialisation eine Rolle für eine Tätigkeit in der landärztlichen Versorgung? Gibt es Unterschiede zwischen den Teilnehmer/innen des Wahlfaches und der Studienjahrskohorte?

Methoden: Anhand standardisierter Fragebögen wurden alle Teilnehmer/innen des Wahlfachs 2014 sowie die Studierenden des fünften Studienjahrs (Wintersemester 2014/15) der Medizinischen Fakultät Magdeburg zu ihrer sozialen Herkunft sowie ihren beruflichen Plänen hinsichtlich landärztlicher Medizin befragt.

Ergebnisse: In die Studienjahrs-Auswertung konnten 178 Studierende einbezogen werden (Rücklaufquote ca. 76%). Lehrangebote zu landärztlicher Medizin bewerten 47,2% der Studierenden als wichtig. Sechs Studierende wollten mit großer Wahrscheinlichkeit im ländlichen Bereich arbeiten. Für 58,1% der Studierenden stellt dieses keine berufliche Option dar. In der Gesamtkohorte lag die Verteilung ländliche versus städtische Sozialisation bei 60% versus 40%, während alle Teilnehmer/innen (n=14) des Wahlfachs aus ländlichen Gegenden kamen.

Diskussion: Zur Verbesserung der landärztlichen Versorgung sollten kombinierte Ansätze in die Curricula aufgenommen werden: Rekrutierung von Medizinstudierenden aus dem ländlichen Bereich sowie das Angebot von Aus- und Weiterbildungseinheiten in der landärztlichen Medizin.

Take Home Message für die Praxis: Die Auseinandersetzung mit landärztlicher Medizin im Studium kann Studierende frühzeitig für das Thema zu sensibilisieren. Der Erfolg entsprechender Curricula für eine Verbesserung der Versorgungsstrukturen bleibt abzuwarten.