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Die Entwicklung eines entscheidungsanalytischen Modells zur gesundheitsökonomischen Analyse von Präventionsstrategien für Jodmangelerkrankungen
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Veröffentlicht: | 10. September 2018 |
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Hintergrund: Die Prävention von Jodmangel und den damit verbundenen Krankheiten ist eine große Herausforderung für das öffentliche Gesundheitswesen. Dennoch gibt es derzeit keine umfassende Studie, die die langfristige Wirksamkeit und Kostenwirksamkeit der Jodmangelprävention einschließlich aller relevanten Nutzen, Risiken und Kosten beurteilt.
Fragestellung: Was ist notwendig um die langfristige Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von Präventionsprogrammen für Jodmangelerkrankungen in Europa zu evaluieren?
Methoden: Es wurde eine umfassende systematische Literaturrecherche in PubMed/ Medline, Embase, Tufts CEA Registry und NHS-EED durchgeführt, um Studien zu identifizieren, die Präventions-, Diagnose- oder Behandlungsstrategien für Jodmangelerkrankungen durch Anwendung eines entscheidungsanalytischen Modells vergleichen. Zusätzlich wurden zwei Expertenbefragungen durchgeführt, um die Struktur für ein entscheidungsanalytisches Modell zu entwickeln, welches Wirksamkeit und Kostenwirksamkeit der Jodmangelprävention evaluiert.
Ergebnisse: Nach Titel/Abstrakt- und Volltext-Screening wurden die Ergebnisse aus 16 Studien analysiert. In zehn Studien wurden Screening-Programme, in fünf Studien Behandlungsansätze und in einer Studie die Jodsupplementierung bei schwangeren Frauen untersucht. In allen Studien wurde eine Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt. Keines der Modelle evaluierte einen populationsorientierten Ansatz für die Primärprävention von Jodmangelerkrankungen. An der Befragung nahmen dreizehn Experten teil. Die Ergebnisse waren die Grundlage für die Entwicklung eines State-transition Markov Modells (Kohortensimulation) mit folgenden Gesundheitszuständen: Struma, Schilddrüsenknoten, Hyperthyreose, Hypothyreose, Schilddrüsenkarzinom, Intelligenzminderung und spontaner Abort.
Diskussion: Das entscheidungsanalytische Modell wird das erste sein, das die langfristige Wirksamkeit und Kostenwirksamkeit von Präventionsprogrammen für Jodmangelerkrankungen im europäischen Kontext bewertet. Um eine Aussage über die Kostenwirksamkeit in den verschiedenen Ländern treffen zu können, muss das Modell an nationale Daten angepasst werden.
Take Home Message für die Praxis: Das entscheidungsanalytische Modell wird zur Bewertung des Nutzen-Schaden-Kosten Verhältnisses von Präventionsprogrammen für Jodmangelerkrankungen verwendet werden können.