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Prädiktoren für die Hospitalisierung von erwachsenen Patienten mit akutem Atemwegsinfekt – Ergebnisse der CHANGE-2 Baselinedaten
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Veröffentlicht: | 10. September 2018 |
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Hintergrund: In der Allgemeinmedizin sind akute Atemwegsinfekte sowohl einer der häufigsten Behandlungsanlässe, als auch der häufigste Anlass für die Verordnung von Antibiotika. Es gibt kaum Untersuchungen dazu, welchen Einfluss die Verordnungsrate von Antibiotika auf die Patientensicherheit hat.
Fragestellung: Welche Prädiktoren können die Hospitalisierung von erwachsenen Patienten mit Atemwegsinfekt in der Hausarztpraxis vorhersagen? Welche Rolle spielen insbesondere die Verordnung eines Antibiotikums im Einzelfall sowie das generelle Antibiotikaverordnungsverhalten des Arztes?
Methoden: Ausgewertet wurden die Baselinedaten der cluster-randomisierten kontrollierten Interventionsstudie CHANGE-2. Insgesamt flossen 3.916 Konsultationen bei 105 Ärzten in die Analyse ein. Patienten wurden bis zu 42 Tage nach ihrer Konsultation nachverfolgt. In dieser Zeit kam es zu 81 Hospitalisierungen.
Ergebnisse: Im finalen vollständig adjustierten multivariaten Model erhöhen vier Faktoren die Wahrscheinlichkeit für eine Hospitalisierung: Das Vorliegen der vom Arzt gestellten Arbeitsdiagnose „Bronchitis“ (OR 1.94; 95%KI:1.14;3.29; p-Wert<0.05), ein als vom Arzt als mäßig schwerer bis schwerer eingeschätzter Krankheitsverlauf (OR 1.72; 95%KI:1.02;2.89; p-Wert<0.05), das Alter der Patienten (OR 1.47; 95%KI:1.28;1.68; p-Wert<0.001), sowie das generelle Antibiotikaverordnungsverhalten des Arztes bei Atemwegsinfekten (Antibiotikaverordnungsrate) (OR 1.23; 95%KI:1.00;1.52; p-Wert<0.05). Ein Faktor vermindert die Wahrscheinlichkeit für eine Hospitalisierung nach Atemwegsinfekt: Wenn ein Patient in einer Gemeinschaftspraxis behandelt wird, sinkt das Risiko im Vergleich zu in Einzelpraxen behandelten Patienten (OR -0.33; 95%KI:0.12; 0.86; p-Wert<0.05).
Diskussion: Offenbar weisen Ärzte, die bei Atemwegsinfekt häufiger Antibiotika verordnen, auch häufiger ins Krankenhaus ein.
Take Home Message für die Praxis: Jedoch spielt es für das Risiko einer Hospitalisierung im Einzelfall keine Rolle, ob tatsächlich ein Antibiotikum verordnet wird oder nicht.