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52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

13.09. - 15.09.2018, Innsbruck, Österreich

Wer sucht, der findet. Und was dann? – Umgang mit Zufallsbefunden im Rahmen von klinischen Studien

Meeting Abstract

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  • K. Schmalstieg-Bahr - Georg-August-Universität Göttingen, Institut für Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland
  • E. Hummers-Pradier - Georg-August-Universität Göttingen, Institut für Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland

52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Innsbruck, Österreich, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18degam026

doi: 10.3205/18degam026, urn:nbn:de:0183-18degam0264

Veröffentlicht: 10. September 2018

© 2018 Schmalstieg-Bahr et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In Studien können Zufallsbefunde auffallen, die nicht primärer Fokus des Projekts sind: Beispielsweise soll in der RCT SCREEN-AF mit einem EKG-Pflaster klinisch inapparentes Vorhofflimmern gefunden, und somit die Schlaganfallinzidenz gesenkt werden. Die Interventionsgruppe trägt das Pflaster zweimal zwei Wochen. Die vom US-Hersteller durchgeführte Auswertung zeigt aber auch andere inzidentelle Pathologien, z.B. Pausen. Das Forscherteam erhält aufgrund der Zeitverschiebung die Ergebnisse, einschließlich potentiell gefährlicher Befunde, oft abends oder am Wochenende. Mit Hilfe eines Fragebogens wurden die Wünsche der teilnehmenden Hausärzte (N=13) bzgl. Kommunikation und Aufgabenverteilung erfasst. Die meisten Hausärzte möchten Routinebefunde ausschließlich per E-Mail erhalten. Eine große Varianz gibt es bzgl. der Übermittelung von potentiell gefährlichen Befunden. Die Hälfte der Hausärzte möchte am Wochenende lieber persönlich hierüber informiert werden, als dass das Forscherteam den Patienten direkt verständigt. Andere bevorzugen für diese Befunde den Versand per Briefpost.

Diskussionspunkte:

1.
Glücklicher Zufall oder gefährliche Überversorgung? Welche Relevanz haben Studien-Zufallsbefunde für die Patientenversorgung?
2.
Wie können durch Studien entdeckte potentiell gefährliche, abwendbare Verläufe effektiv zwischen Forscherteam, Hausarzt und Patient kommuniziert und gemanagt werden? Welche Infrastruktur wird hierfür benötigt?
3.
Was wünschen sich Hausärzte bezüglich der Kommunikation mit dem Forscherteam?

Zielgruppe: Hausärzte, die sich an Studien beteiligen oder beteiligen möchten

Didaktische Methode: Bespielszenarien sollen unter dem Aspekt Hausarzt-, Patient- und Forscherperspektive diskutiert und Lösungsvorschläge erarbeitet werden.

Ziele: Verbesserte Kommunikation zwischen Hausärzten und Forschern, um Studiendaten sinnvoll und effektiv zur Patientenbetreuung zu nutzen

Geschätzte Anzahl Teilnehmern/innen: 10-20

Kurzvorstellung des/r Workshop Leiters/in:

  • Katharina Schmalstieg-Bahr, US-Fachärztin für Allgemeinmedizin, Praxiserfahrung in Deutschland und den USA, z.Z. als Studienkoordinatorin tätig
  • Eva Hummers, Leiterin des Instituts für Allgemeinmedizin Göttingen, Fachärztin, langjährige Studien- und Praxiserfahrung