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50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

29.09. - 01.10.2016, Frankfurt am Main

Die DEGAM S2e-Leitlinie 'Neue Thrombozyten-Aggregationshemmer – Einsatz in der Hausarztpraxis'

Meeting Abstract

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  • G. Egidi - Hausarztpraxis, Bremen
  • H. Wille - Klinikum Bremen-Mitte Institut für klinische Pharmakologie, Bremen

50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Frankfurt am Main, 29.09.-01.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16degam259

doi: 10.3205/16degam259, urn:nbn:de:0183-16degam2592

Veröffentlicht: 19. September 2016

© 2016 Egidi et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Verfügbarkeit neuer Thrombozyten-Aggregationshemmer (TAH) bedeutet eine Bereicherung des therapeutischen Arsenals, ist aber mit einem jeweils spezifischen Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil verbunden - und erhöht auch die Therapiekosten. Es erschien daher eine Leitlinienentwicklung aus hausärztlicher Sicht erforderlich.

Fragestellung: Bereits eine auf S1-Niveau erstellte Handlungsempfehlung (2013?) wurde breit rezipiert, so dass sich die DEGAM entschloss, eine S2e-Leitlinie (LL) mit systematischer und aktualisierter Evidenzrecherche zu erarbeiten.

Methoden: Systematische Recherchen und Evidenzsynthesen wurden zu folgenden Themen durchgeführt: Dauer doppelte Plättchenhemmung (DAPT) nach beschichtetem Stent, nach Insult, Einsatz von Prasugrel und Ticagrelor sowie Triple-Therapie mit Phenprocoumon und NOAK. Der LL-Entwurf wurde nach den Regeln der DEGAM intern konsentiert und einem Praxistest unterzogen.

Ergebnisse: Neu bzw. für die hausärztliche Versorgung besonders relevant sind u.a. folgende Empfehlungen: Verzicht auf Prasugrel, grundsätzlich Einsatz von Ticagrelor bei akutem Koronarsyndrom, DAPT nach beschichtetem Stent nur für 6 Monate – und Triple-Therapie nach kurzer Zeit nur mit Phenprocoumon und Clopidogrel. Der Praxistest belegte die Anwendbarkeit der Leitlinie

Diskussion: Als erste Fachgesellschaft hat die DEGAM indikationsübergreifend zum Problem der TAH Stellung genommen. Es wird darauf ankommen, die Evidenz in zahlreichen fach- bzw. indikationsspezifischen interdisziplinären LL ebenfalls zur Geltung zu bringen.