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50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

29.09. - 01.10.2016, Frankfurt am Main

Universitäre Angebote zur Förderung der Allgemeinmedizin in ländlichen Regionen an deutschen medizinischen Fakultäten

Meeting Abstract

  • L. Barthen - Goethe-Universität Frankfurt a. Main Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt
  • I. Beig - Goethe-Universität Frankfurt a. Main Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt
  • G. Ravens-Taeuber - Goethe-Universität Frankfurt a. Main Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt
  • F. M. Gerlach - Goethe-Universität Frankfurt a. Main Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt

50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Frankfurt am Main, 29.09.-01.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16degam218

doi: 10.3205/16degam218, urn:nbn:de:0183-16degam2187

Veröffentlicht: 19. September 2016

© 2016 Barthen et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Seit Jahren leidet die hausärztliche Versorgung in Deutschland an einem Nachwuchsproblem. Flächenstaaten wie die USA oder Australien, die einer ähnlichen Problematik schon länger ausgesetzt sind, haben Schwerpunktprogramme entwickelt, die bereits während des Studiums eine spätere allgemeinmedizinische Tätigkeit im ländlichen Raum fördern sollen. In Deutschland gibt es erste Initiativen, die sich ebenfalls dieser Thematik annehmen. Eine Übersichtsarbeit zu bestehenden und geplanten universitären Angeboten wurde bisher nicht veröffentlicht.

Fragestellung: Welche universitären Angebote zur Förderung der Allgemeinmedizin in ländlichen Regionen existieren an deutschen medizinischen Fakultäten?

Methoden: Mittels Internetrecherche und telefonischen Expertengesprächen wurde eine Übersicht zu bestehenden und geplanten Angeboten, die die Allgemeinmedizin im ländlichen Raum während des Studiums fördern, erstellt. Hierzu wurden alle 37 allgemeinmedizinischen Institute/Lehrgebiete kontaktiert.

Ergebnisse: Von den 37 allgemeinmedizinischen Instituten/Lehrgebieten nahmen 31 an der Erhebung teil (83,8 %). An elf Fakultäten konnten relevante Förderprogramme identifiziert werden. Drei der Angebote weisen dabei einen longitudinalen Charakter auf. Mehrheitlich handelt es sich um exklusive Veranstaltungen, die sich an eine geringe Anzahl von Studierenden pro Durchgang und/oder Jahr richten. Die Zahl der Angebote ist in nur fünf Jahren stetig gestiegen.

Diskussion: Das Thema der Förderung der Allgemeinmedizin in ländlichen Regionen schon während des Studiums ist von zunehmender Bedeutung für die Universitäten. Beginn, Dauer und Ausgestaltung der Ansätze unterscheiden sich zum Teil deutlich voneinander, erreichen aber insgesamt nicht die Intensität von etablierten Programmen im Ausland. Welche der Ansätze in Zukunft einen positiven Beitrag zur Steigerung der Zahl der Allgemeinmediziner im ländlichen Raum leisten können, müssen Evaluationsergebnisse zeigen.