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50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

29.09. - 01.10.2016, Frankfurt am Main

Die Sicht Freiburger Studierender auf ein neu gestaltetes Unterrichtsformat im Rahmenprogramm zum Blockpraktikum Allgemeinmedizin – Eine qualitative Interviewstudie

Meeting Abstract

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  • L. Ruppel - Albert-Ludwig-Universität Freiburg, Universitätsklinikum Freiburg Medizinische Fakultät, Lehrbereich Allgemeinmedizin, Freiburg
  • W. Niebling - Albert-Ludwig-Universität Freiburg, Universitätsklinikum Freiburg Medizinische Fakultät, Lehrbereich Allgemeinmedizin, Freiburg
  • K. Böhme - Albert-Ludwig-Universität Freiburg, Universitätsklinikum Freiburg Medizinische Fakultät, Lehrbereich Allgemeinmedizin, Freiburg

50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Frankfurt am Main, 29.09.-01.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16degam212

doi: 10.3205/16degam212, urn:nbn:de:0183-16degam2125

Veröffentlicht: 19. September 2016

© 2016 Ruppel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Zum Wintersemester 2014/15 führte der Lehrbereich Allgemeinmedizin der Universität Freiburg vier neu konzipierte fallbasierte Kleingruppenseminare („PatientenProblemeInteraktiv“, kurz PPI) in das theoretische Rahmenprogramm zum Blockpraktikum Allgemeinmedizin ein [1]. Ziel ist es, die Studierenden mit mehr Praxisorientierung - ganz im Sinne des Masterplans Medizinstudium 2020 [2] - auf das Blockpraktikum vorzubereiten. In bereits durchgeführten quantitativen Evaluationen wurde das neue Lehrkonzept von Studierenden und Lehrenden sehr positiv bewertet [1].

Fragestellung: Wie nehmen die Studierenden das neue Lehrkonzept wahr? Inwieweit fühlen sie sich durch PPI auf die Bewältigung von praxistypischen akuten Beratungsanlässen vorbereitet?

Methoden: Nach Durchlaufen des Blockpraktikums im WS 2015/16 wurden mit nach den Prinzipien des Theoretical Sampling ausgewählten Studierenden qualitative halbstandardisierte Leitfadeninterviews geführt. Diese Interviews wurden transkribiert und angelehnt an die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.

Ergebnisse: Die Studierenden nahmen in PPI besonders das strukturierte, symptom- bzw. fallbasierte Lernen in der Kleingruppe wahr. Das Konzept wurde als praxisorientiert und realitätsnah und die Auswahl der Beratungsanlässe als typisch für die allgemeinmedizinische Praxis erlebt. Aus Sicht der Studierenden wurde in PPI v.a. ein systematisches, zielgerichtetes Denken und Vorgehen bei den ausgewählten Patientenproblemen vermittelt. Hierdurch fühlten sich die Studierenden besonders gut auf Anamneseerhebung und körperliche Untersuchung vorbereitet. Im Hinblick auf Überlegungen zu weiterer Diagnostik und Behandlung bestand der Wunsch nach noch größerer Sicherheit in der Entscheidungsfindung.

Diskussion: Das entwickelte Lehrformat wird von den Studierenden als realitätsnah und mit hohem Praxisbezug erlebt – und scheint damit sinnvoll für eine bessere Praxisvorbereitung (nicht nur) in der allgemeinmedizinischen Lehre.


Literatur

1.
Böhme K, Luckner A, Mäder J, Streitlein-Böhme I, Niebling W. PPI - PatientenProbleme Interaktiv. Ein Lernformat für den patientenorientierten Unterricht in der Kleingruppe. Z Allg Med. 2015;91(9):362-6.
2.
BMG. Masterplan Medizinstudium 2020 [Online]. [Zugegriffen: 30-März-2016]. Verfügbar unter: http://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/meldungen/2015/masterplan-medizinstudium-2020.html Externer Link