gms | German Medical Science

Hintergrund: Global Health (GH) beschäftigt sich mit den weltweiten und Ländergrenzen übergreifenden Determinanten von Gesundheit. Weltweit werden neue universitäre Ausbildungsangebote und die Integration in das Medizinstudium gefordert.

Fragestellung: Die Studie beschreibt, wie GH von Dozenten an deutschen Universitäten und vor allem medizinischen Fakultäten verstanden wird, um eine konkrete Ausgangsbasis für die Entwicklung der GH-Lehre an deutschen medizinischen Fakultäten zu schaffen.

Methoden: Das Studiendesign folgt der Grounded Theory Methode nach Corbin und Strauss. Dazu wurden mittels purposive sampling und snowballing Dozenten aus dem Feld GH in Deutschland identifiziert und dann in Form ausführlicher Experteninterviews befragt. Die Auswertung erfolgte durch induktives Kodieren parallel zur Datenerhebung. Zentrale Ergebnisse der Analyse wurden den Interviewpartnern als Online-Survey zur Kommentierung vorgelegt.

Ergebnisse: 11 Experten mit diversen biographischen und akademischen Hintergründen wurden befragt. Als zentrale Themen der Interviews wurden das Verständnis von GH, Inhalte des Fachs, sowie Gestaltung und Form des Unterrichts identifiziert. Betont wurden die Alleinstellungsmerkmale von GH in Abgrenzung zu Public Health und International Health, sowie die Bedeutung von GH für die Arztrolle im deutschen und europäischen Kontext. In der praktischen Umsetzung in der medizinischen Lehre folgen die meisten Dozenten einem pragmatischen Ansatz, der sich am besten durch ein Verständnis von GH als „Umbrella Term“ beschreiben lässt.

Diskussion: Das Verständnis von GH als „Umbrella Term“ bietet eine hilfreiche Grundlage für die weitere Entwicklung der GH-Lehre in Deutschland. So ermöglicht die Integration von GH-Themen in die medizinischen (Pflicht-)Curricula, sowie die inhaltliche Gestaltung von Wahl- und Schwerpunktangeboten.