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50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

29.09. - 01.10.2016, Frankfurt am Main

Modellstudiengang Medizin: Chancen für die Allgemeinmedizin?

Meeting Abstract

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  • S. Gehrke-Beck - Charité Universitätsmedizin Berlin Institut für Allgemeinmedizin, Berlin
  • C. Heintze - Charité Universitätsmedizin Berlin Institut für Allgemeinmedizin, Berlin
  • G. Bayer - Charité Universitätsmedizin Berlin Institut für Allgemeinmedizin, Berlin

50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Frankfurt am Main, 29.09.-01.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16degam195

doi: 10.3205/16degam195, urn:nbn:de:0183-16degam1954

Veröffentlicht: 19. September 2016

© 2016 Gehrke-Beck et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Mit der Neustrukturierung des Medizinstudiums im Rahmen des Modellstudiengangs Medizin der Charité wurden Lehrinhalte und Lehrveranstaltungen unter Einbezug aller Disziplinen in fächerübergreifende Module neu strukturiert. Damit bestand die Herausforderung, allgemeinärztliche Themen im Curriculum neu zu positionieren. Aufgrund der angekündigten Empfehlungen des Masterplans Medizinstudium 2020 sind zukünftig Veränderungen an vielen Medizinischen Fakultäten zu erwarten. Die gemachten Erfahrungen der longitudinalen Verortung werden daher für andere akademische Standorte als nützlich eingeschätzt.

Fragestellung: Wie können im Rahmen der Neuplanung eines Studiengangs allgemeinmedizinische Inhalte in einem fächerübergreifenden Curriculum integriert werden?

Methoden: Kritische Reflektion und Analyse zurückliegender Planungsprozesse mit Diskussion bestehender Lehrerfahrungen im Modellstudiengang Medizin.

Ergebnisse: Allgemeinmedizinische Inhalte konnten durch aktive und kontinuierliche Teilnahme an den Planungsprozessen in 20 von insgesamt 40 Modulen über 10 Semester verankert werden. Der erste Kontakt zu Studierenden ist im ersten Semester, die Lehrveranstaltungen finden jedoch zum größeren Teil in den Semestern 7-10 statt. Neben typischen allgemeinmedizinischen Themen (obere Atemwegsinfekte, psychische Erkrankungen, chronisch Kranke) waren im Planungsprozess auch Themen einzubinden, die in der Hausarztpraxis weniger häufig sind (Erkrankungen der Mundschleimhaut, Nachsorge nach Intensivmedizin). Eine Reihe von Themen wird in interdisziplinären Vorlesungen und Seminaren präsentiert. Die Entwicklung von Lehrformaten gemeinsam mit anderen Fachdisziplinen ist aufwändig, führte aber zu einer fruchtbaren Kooperation mit anderen Instituten und klinischen Abteilungen.

Diskussion: Die Neuplanung des Medizinstudiums stellte sich für die Verankerung allgemeinärztlicher Lehrinhalte als Chance heraus. Im Weiteren soll untersucht werden, wie sich die kontinuierlichere und umfassendere allgemeinmedizinische Lehre auf das Bild vom Hausarzt und Karrierewunsch der Studierenden auswirkt.