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Effekte des Medikationsmanagements auf arzneimittelbezogene Probleme bei ambulant versorgten Hausarztpatienten mit Demenz
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Veröffentlicht: | 19. September 2016 |
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Hintergrund: Die Pharmakotherapie multimorbider älterer Menschen mit Demenz (MmD) ist komplex und oft mit arzneimittelbezogenen Problemen (ABP) verbunden. ABP, wie mangelnde Adhärenz, Einnahme von potenziell inadäquater Medikation, Unterversorgung mit Medikamenten, Arzneimittelinteraktionen u.a., können den Therapieerfolg beeinträchtigen. Mit Hilfe eines Medikationsmanagements (MM) können ABP reduziert werden. MM ist in Deutschland noch keine Routineleistung und es fehlen Daten über die Effekte von MM auf ABP bei MmD.
Fragestellung: Welche ABP liegen bei MmD vor und was sind die Effekte eines MM auf die ABP?
Methoden: Im Rahmen der hausarztbasierten, cluster-randomisierten Interventionsstudie DelpHi-MV (Demenz: lebenswelt- und personenzentrierte Hilfen in Mecklenburg-Vorpommern) wurde in der Häuslichkeit von MmD ein komplexes IT-gestütztes Assessment durchgeführt. Neben der Erhebung sozio-demografischen und klinischen Daten schloss das Assessment eine Medikationsanamnese ein. Für n=307 Probanden der Interventionsgruppe wurde daraufhin ein MM durchgeführt. Die n=141 Probanden der Kontrollgruppe erhielten “care as usual”. Die ABP wurden in beiden Gruppen nach PI-Doc®-System klassifiziert.
Ergebnisse: Polypharmazie wurde bei 65% der Studienteilnehmer registriert. Bei 94% der Studienteilnehmer wurde mindestens ein ABP detektiert. Die häufigsten ABP waren: unzweckmäßiger Einnahmeabstand des Arzneimittels zum Essen (48%), fehlender / nicht aktueller Medikationsplan (25%), potenziell inadäquate Medikation (22%), Vergessen der Medikamenteneinnahme (17%). Seltener wurden Problemen mit Über- / Unterdosierung (5%) und klinisch relevante Arzneimittelwechselwirkungen (3%) registriert.
Diskussion: Die Erhebung der 1-Jahres-Folow-Up Daten wurde im März 2016 abgeschlossen und es erfolgt die Auswertung mit Hilfe der multivariaten Regressionsanalyse. Effekte des MM auf APB im Rahmen der DelpHi-MV-Studie werden in dem Beitrag präsentiert und diskutiert.