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Die Methodik von Medikamenten-Absetzstudien – eine systematische Übersichtsarbeit
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Veröffentlicht: | 19. September 2016 |
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Hintergrund: Aufgrund zunehmender Neuverordnungen von Dauermedikamenten gewinnt das Absetzen von Medikamenten zunehmend an Relevanz. Während hochwertige randomisierte kontrollierte Studien die höchste Akzeptanz hinsichtlich Marktzulassung eines Medikamentes oder klinischen Empfehlungen aufweisen, werden Entscheidungen die das Absetzen betreffen auf der Basis von einer deutlich schwächeren und heterogeneren Evidenzlage getroffen. Studien zu Effektivität und Wirksamkeit sind weitestgehend elaboriert, allerdings fehlen evidenzbasierte Informationen zur Methodologie von Absetzstudien.
Fragestellung: Welche methodischen Vorgehensweisen finden Anwendung beim experimentellen Absetzen von Langzeitmedikamenten?
Methoden: Im Dezember 2015 erfolgte eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Medline (PubMed), The Cochrane Library, Embase, Cinahl, Web of Science und PsycInfo; die Suche ergab 10.142 Referenzen. Eingeschlossen werden klinische Studien, die ein oder mehrere Dauermedikamente experimentell langfristig absetzen. Aktuell werden diese anhand Titel und Abstract mittels a priori festgelegten Kriterien von zwei unabhängigen Gutachtern auf Relevanz geprüft. Im Anschluss werden die Daten der einzuschließenden Volltexte extrahiert und wissenschaftlich ausgewertet.
Ergebnisse: Erste Ergebnisse dieser Untersuchung werden im Sommer 2016 erwartet und auf dem Kongress vorgestellt.
Diskussion: Die Ergebnisse dieses Reviews werden eine wichtige methodische Basis für zukünftige Absetzstudiendesigns darstellen. Darüber hinaus werden die Erkenntnisse Klinikern bei Entscheidung helfen, ob ein Absetzen von Medikamenten sinnvoll ist und welche Parameter für ein sicheres und erfolgreiches Vorgehen relevant sind. Patienten werden von einem professionellen evidenz-basierten Vorgehen profitieren.