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50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

29.09. - 01.10.2016, Frankfurt am Main

Verbesserung der Palliativversorgung in stationären Pflegeeinrichtungen – Verstetigung eines Aktionsforschungsprojekts

Meeting Abstract

  • K. Krug - Universitätsklinikum Heidelberg Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg
  • M. Huck - PaTe Palliativ Team Mittelbaden e.V., Baden-Baden
  • P. Fischer - Praxis Dr. med. Patrick Fischer, Baden-Baden
  • S. Fietz - Hospizdienst Rastatt, Rastatt
  • F. Peters-Klimm - Universitätsklinikum Heidelberg Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg; Praxis Klimm, Kuppenheim

50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Frankfurt am Main, 29.09.-01.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16degam085

doi: 10.3205/16degam085, urn:nbn:de:0183-16degam0854

Veröffentlicht: 19. September 2016

© 2016 Krug et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ein zunehmender Teil der sterbenden Menschen in Deutschland wird in Pflegeeinrichtungen versorgt, wodurch diese Einrichtungen mit der allgemeinen Palliativversorgung verstärkt konfrontiert werden und die Belastung der Pflegekräfte steigt.

Fragestellung: Ziel des Projekts ist die Unterstützung des Pflegepersonals in Pflegeeinrichtungen in der palliativen Betreuung und Versorgung hochbetagter, schwerstkranker und sterbender Menschen und deren Angehöriger. In einem Aktionsforschungsprojekt wurden Lösungsansätze erarbeitet, wie das Pflegepersonal für palliative Situationen sensibilisiert und alltagstauglich dauerhaft unterstützt werden kann. Diese Lösungsansätze sollen in Pflegeeinrichtungen umgesetzt und adaptiert werden.

Methoden: Die Ausgestaltung und Organisation des Projekts wurden mit den Teilnehmern (Heimleiter, Pflegedienstleiter und Palliativfachkräfte aus fünf Pflegeheimen und Mitarbeitern von Hospizdiensten, unterstützt durch ein Team aus Hausärzten, Palliativdienstmitarbeitern und Wissenschaftlern) zusammen vorgenommen. Der zweijährigen Entwicklungs- und Erprobungsphase (P1) schließt sich die Dissemination in andere Pflegeeinrichtungen (P2) an.

Ergebnisse: Im Frühjahr 2016 wurde P1 abgeschlossen. Ein Ansatz, der von den Teilnehmern primär adressiert wurde, war die Verbesserung der Kommunikation zwischen Pflegepersonal und (Haus-)Ärzten. Dazu wurde mit den Teilnehmern ein Palliativer Behandlungsplan/Notfallbogen entwickelt. Ein weiterer Ansatz betraf die Kompetenz der Pflegekräfte. Diese wurde zunächst in einer Befragung der P1-Pflegeeinrichtungen erhoben. Für andere Pflegeeinrichtungen werden Schulungen und gegenseitige Hospitationen im Laufe des Jahres angeboten und evaluiert.

Diskussion: Die geplanten Schulungen sollen zu einer Verstetigung der Projektergebnisse und einer allgemeinen Kompetenzsteigerung beim Pflegepersonal führen. Die gegenseitigen Hospitationen lassen das Pflegepersonal die individuelle Umsetzung von Strategien in palliativen Situationen erkennen, um trotzdem einen flexiblen Umgang im Alltag zu erlauben und auf spezifische Herausforderungen und Hemmfaktoren eingehen zu können.