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Koordinierte Behandlung der Altersdepression in der Primärversorgung: Ergebnisse der cluster-randomisierten kontrollierten Interventionsstudie GermanIMPACT
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Veröffentlicht: | 19. September 2016 |
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Hintergrund: GermanIMPACT ist die deutsche Adaption eines in den USA etablierten Collaborative-Care-Modells zur Verbesserung der hausärztlichen Versorgung depressiver Patienten ab 60 Jahren. Die telefongestützte Intervention beinhaltet v.a. psychoedukative Elemente, die unter psychologischer Supervision von geschulten Therapiebegleiterinnen durchgeführt werden.
Fragestellung: Ist die Versorgung nach dem IMPACT-Modell einer üblichen hausärztlichen Versorgung (TAU) überlegen?
Methoden: Cluster-randomisierte kontrollierte Interventionsstudie (Hamburg und Freiburg). Zielkriterien: mittlere depressive Symptomatik (Patient Health Questionnaire [PHQ-9]), mittlere angstbezogene Symptomatik (Generalized Anxiety Disorder [GAD-7]), gesundheitsbezogene Lebensqualität (EQ5-D-Index). Die Daten wurden nach einer multiplen Datenimputation zunächst deskriptiv ausgewertet. Patienten der Interventionsgruppe bewerteten die Therapiebegleitung (eigenes Instrument).
Ergebnisse: In 71 Praxen wurden 248 Patienten eingeschlossen (Interventionsgruppe N=139, Kontrollgruppe N=109). Der mittlere PHQ-9-Score zu T0 lag in der Interventionsgruppe mit 10,7 Punkten signifikant höher als in der Kontrollgruppe (9,7). Nach einem Jahr war der nicht-adjustierte mittlere PHQ-9-Wert in der Interventionsgruppe unter den der Kontrollgruppe gesunken (8,3 vs. 8,9 Punkte). Der GAD-Score sank in der Interventionsgruppe etwas stärker als in der Kontrollgruppe, bei nicht-signifikant höherem Ausgangsniveau in der Interventionsgruppe. Die Verbesserung der Symptomatik spiegelt sich in einer besseren Lebensqualität wider. Bei niedrigerem EQ-5D-Wert der Interventionsgruppe zu T0 (0,55 vs. 0,56 [n.s.]) lag dieser zu T2 in der Interventionsgruppe über dem der Kontrollgruppe (0,59 vs. 0,57). Die mittlere Zufriedenheit mit der Intervention (Skala 0-4) war hoch (3,7).
Diskussion: Der anfangs schlechtere mittlere Gesundheitszustand der Patienten in der Interventionsgruppe war nach der Intervention besser als in der Kontrollgruppe. Die Patienten scheinen von der Therapiebegleitung zu profitieren. Unterstützt wird diese Aussage durch die Patientenevaluation. Die Einführung des IMPACT-Programms in die Routineversorgung kann für Patienten Vorteile bringen. Weitere Analysen überprüfen die Wirksamkeit und die Wirtschaftlichkeit.