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Epidemiologie der Out-of-our-care – eine qualitative Analyse
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Veröffentlicht: | 19. September 2016 |
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Hintergrund: Anlaufpraxen der Kassenärztlichen Vereinigung (Bereitschaftspraxis) und Notfallambulanzen decken in Zeiten, in denen Hausärzte keine Sprechstunden anbieten, in weiten Teilen Deutschlands die wohnortnahe Versorgung. Die Patientenzahl in diesen Einrichtungen steigt von Jahr zu Jahr. Die daraus resultierende Belastung führt nicht selten zu Mutmaßungen, dass die Patienten die jeweilige Einrichtung lediglich aufsuchen, da sie keinen Wunschtermin bekommen haben oder zu lange Wartezeiten befürchten würden.
Fragestellung: Ziel der qualitativen Analyse war es, die Hintergründe warum Patienten Bereitschaftspraxen oder Notfallambulanzen aufsuchen zu explorieren.
Methoden: In semi-strukturierten Interviews wurden 220 Patienten in zwei Notaufnahmen Lübecks sowie 100 Patienten in Bereitschaftspraxen in Baden-Württemberg aus ländlichem und städtischem Gebiet, bezüglich ihres Beratungsanlasses befragt. Die Interviews wurden aufgezeichnet, verbatim transkribiert und qualitativ von zwei unabhängigen Untersuchern inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse: Die bisherige Auswertung der Interviews ergab, dass die Beratungsanlässe mehrheitlich medizinisch nachvollziehbarer Art waren. Diese waren Infekte der oberen Atemwege, gefolgt von Beschwerden des Bewegungsapparates und abdominellen Symptomen. Die häufig unterstellten Wünsche nach Zweitmeinung, schnellerer Abklärung oder Umgehung von Wartezeiten waren selten zu eruieren. Allerdings konnten organisatorisch bedingte, vermeidbare Beratungsanlässe, wie z.B. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungs-, Rezeptwunsch oder doppelte Laboruntersuchung erhoben werden.
Diskussion: Der überwiegende Teil an Beratungsanlässen sowohl in Bereitschaftspraxen, als auch Notaufnahmen ist medizinisch nachvollziehbar. Hypothesen, Patienten würden größtenteils in die Einrichtungen kommen, weil sie keinen Wunschtermin bekommen oder zu lange Wartezeiten befürchten, konnten nicht bestätigt werden.