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50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

29.09. - 01.10.2016, Frankfurt am Main

Hausärztliche Versorgung im interprofessionellen Team – die Entwicklung und praktische Durchführung eines Organisationsmodells aus Schweden

Meeting Abstract

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  • A. Maun - Universitätsklinikum Freiburg Lehrbereich Allgemeinmedizin, Freiburg; Universitätsklinikum Freiburg Sektion Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung, Department für Med Biometrie und Med Informatik, Freiburg

50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Frankfurt am Main, 29.09.-01.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16degam024

doi: 10.3205/16degam024, urn:nbn:de:0183-16degam0240

Veröffentlicht: 19. September 2016

© 2016 Maun.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die hausärztliche Grundversorgung in Schweden, aber auch vielen anderen Ländern, steht durch die Alterung der Bevölkerung und den zunehmender Mangel an Hausärzten vor großen Herausforderungen. Neue Wege für eine hochqualitative und effiziente Versorgung müssen gefunden werden. Die Einführung einer neuen, teambasierten Praxisorganisationsform in einer Göteborger Gemeinschaftspraxis führte zu einer Steigerung der Produktivität bei gleichzeitiger Steigerung der Mitarbeiter- und Patientenzufriedenheit.

Fragestellung: Das Ziel dieser Studie war es, die Erfahrungen und Auffassungen der Mitarbeiter zu untersuchen, um damit einen Einblick in das Innenleben des Wandlungsprozesses zu erlangen.

Methoden: In einer qualitativen Studie wurden die Erfahrungen von 11 Mitarbeitern über 2 Jahre hinweg in 16 Interviews untersucht. Die Daten wurden mit einem phänomenographischen Ansatz analysiert, um die verschiedenen Auffassungen der Teilnehmer zu identifizieren.

Ergebnisse: Drei Kategorien wurden identifiziert: Das neue System wurde aufgefasst als 1) ein Gerüst für die Entwicklung von patientenzentrierten Prozessen; 2) als ein Motor für die professionelle Entwicklung und Zusammenarbeit im Team; 3) als ein Katalysator im Konfliktmanagement.

Die Mitarbeiter betrachteten das neue System als eine geeignete Plattform für die Transformation in eine teambasierte, patientenzentrierte Versorgung, in der Organisationsentwicklung als kontinuierlicher, partizipativen Prozess wahrgenommen wird, der das Engagement aller Teammitglieder erfordert.

Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass bei der Einführung der teambasierten Praxisorganisationsform mehrere wichtige Veränderungsprozesse gleichzeitig stattfanden: Versorgungsprozessoptimierung, professionelle Entwicklung und Teambildung. Die Erkenntnisse aus dieser Studie können eine Hilfe bei anderen zukünftigen Implementierungen von ähnlichen Modellen sein.


Literatur

1.
Maun A, Engström M, Frantz A, Björk Brämberg E, Thorn J. Effective teamwork in primary healthcare through a structured patient-sorting system - a qualitative study on staff members’ conceptions. BMC Family Practice. 2014;15(1):189.