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Effektivität und Sicherheit in der Behandlung von Schmerz bei älteren Menschen mit Opioiden und Nichtsteroidalen Antirheumatika – von der Evidenz zur Entwicklung von Empfehlungen
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Veröffentlicht: | 26. August 2015 |
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Hintergrund: Opioide und Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) werden bei älteren Menschen (>65 Jahre) häufig in der Behandlung von Schmerz eingesetzt. Nutzen und Risiken dieser Behandlung wurden für diese Altersgruppe bislang unzureichend bewertet.
Studienziele:
- 1.
- Durchführung einer evidenzorientierten Nutzen-Risiko-Bewertung von Opioiden und NSAR in der Behandlung von Schmerz bei älteren Menschen.
- 2.
- Erarbeitung von evidenzbasierten Handlungsempfehlungen für die Verwendung in einer elektronischen Entscheidungshilfe für Hausärztinnen und Hausärzte.
Methoden: Durchführung einer systematischen Übersichtsarbeit mit folgenden Einschlusskriterien:
- 1.
- Alter >=65 Jahre oder Subgruppenanalyse dieser Altersgruppe
- 2.
- klinisch relevante Endpunkte.
Auswahl, Datenextraktion und Bewertung der Studienqualität unter Anwendung der GRADE-Methodik erfolgten durch zwei unabhängige Gutachter. Auf Basis dieser Evidenz wurden anschließend Handlungsempfehlungen für die klinische Praxis entwickelt.
Ergebnisse: Für Opioide wurden 18 Studien eingeschlossen (1 Systematische Übersichtsarbeit, 2 Meta-Analysen, 3 Interventionsstudien, 12 Beobachtungsstudien). Für NSAR erfüllten 22 Studien (4 Systematische Übersichtsarbeiten, 1 Meta-Analyse, 1 Health-Technology-Assessment, 6 Interventionsstudien, 10 Beobachtungsstudien) die Einschlusskriterien. Die Studienqualität variierte zwischen niedrig und mittelmäßig. Bisher konnten 3 Empfehlungen für den Einsatz von Opioiden und 3 Empfehlungen für den Einsatz von NSAR entwickelt werden.
Diskussion/Ausblick Die verfügbare Evidenz für die Behandlung von Schmerz mit Opioiden und NSAR ist spärlich und es sind für die Zukunft weitere Studien von hoher Qualität zu fordern. Die bereits entwickelten, evidenzbasierten Empfehlungen werden in eine elektronische Entscheidungshilfe integriert, deren Nutzen in einer randomisiert kontrollierten Studie überprüft wird.
Diese Arbeit ist Teil des Projektes PRIMA-eDS*, welches durch das 7. Rahmenprogramm der Europäischen Kommission gefördert wird (Grant Nr. 305388-2).
*Für weitere Informationen besuchen Sie bitte http://www.prima-eds.eu/.